Nach den Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung hat die Zeitschrift Ökotest nun auch Solarthermie-Anlagen untersucht, die zudem die Heizung unterstützen. Das Ergebnis war zufriedenstellend. Alle 17 getesteten solarthermischen Kombisysteme seien auf einem technologisch guten Stand und empfehlenswert. Und alle decken mindestens 22 Prozent des Wärmebedarfs in einem gut gedämmten Einfamilienhaus in Essen und machen sich so innerhalb von 10 bis 20 Jahren bezahlt.
Bewertet wurden im Test wie schon bei den Anlagen zur Trinkwassererwärmung die Faktoren Ertrag und Wirtschaftlichkeit. Am besten schnitten dabei die Solarthermie-Pakete von Wagner und Solvis ab. Dabei glänzte Wagner vor allem beim Ertrag: Aufgrund der größten Kollektorfläche von 14,2 Quadratmetern und guter Kollektoren erzielt das Paket des Anbieters einen solaren Deckungsgrad vom 30 Prozent. Die Solvis-Anlage kam auf 28 Prozent Deckungsgrad, wurde dafür jedoch bei der Dokumentation etwas besser bewertet. Am wirtschaftlichsten ist der Untersuchung zufolge die Anlage von Solarfokus. Sie schnitt zwar beim Ertrag deutlich schlechter ab, glänzte dafür jedoch mit einem sehr niedrigen Preis.
Insgesamt gibt es viele verschiedene Anlagenkonzepte für die solarthermische Unterstützung der Heizung. Während der eine Hersteller auf große Kollektorflächen und große Speicher setzt, bietet der andere Vakuumröhrenkollektoren an oder kombiniert die Solarthermie mit einem Brennwertgerät mit Ladespeicher. So ist im System SolvisMax von Solvis der Brenner in den Speicher integriert. Ob es sinnvoll ist, dieses Gas-Brennwert-Kombigerät mit Solaranlagen zu vergleichen, bei denen der Brenner nicht in die Betrachtung eingeht, ist fraglich. Schließlich ist die Leistung einer Solaranlage zu einem guten Teil auch von der Installation und dem Zusammenspiel der Komponenten abhängig.
Ohnehin wurden von Ökotest nur Leistungswerte verglichen und Erträge simuliert. In der Praxis können die Werte je nach Güte der Installation ganz anders aussehen. Diesem Umstand hat die Zeitschrift Rechnung getragen, indem die Qualität von Handwerker- und Endkundeninformationen in die Bewertung eingehen.
Dass sich eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung rechnet, obwohl der Solarertrag im Winter, wenn die Heizenergie benötigt wird eher niedrig ist, ist heutzutage unumstritten. Denn vor allem in den Übergangszeiten kann die Solaranlage einen erheblichen Beitrag zum Wärmebedarf leisten.
Zur Wirtschaftlichkeit trägt außerdem bei, dass die Anschaffung der Kombianlagen im Gegensatz zur reinen solaren Trinkwassererwärmung nach wie vor mit Mitteln aus dem Marktanreizprogramm gefördert wird. Für Mehrfamilienhäuser gibt es seit dem 12. Juli 2010 bei der BAFA eine Sonderförderung von 180 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche, bei Anlagen mit mehr als 40 Quadratmetern Kollektorfläche gewährt die KfW zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse. sth