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Heizungstausch ohne Sanierungsaufwand

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30 Jahre hatte die Ölheizung zuverlässig ihren Dienst getan. Doch dann war dem Ehepaar Braun das Risiko eines Ausfalls zu groß – eine neue, moderne Heizung musste in das 1973 erbaute Haus. Aufgrund der guten Erfahrungen ihres Sohnes mit einer Wärmepumpe, entschieden sie sich 2011 für den Einbau einer Sole/Wasser-Wärmepumpe.

Zwei Erdsonden mit einer Gesamtlänge von 200 m erschließen das Erdreich als Wärmequelle für die Wärmepumpe. Die Wärmepumpe dient sowohl zur Beheizung des 170m² großen Eckreihenhauses, als auch zur Trinkwassererwärmung. Zur Zwischenspeicherung der Wärme wurden ein Heizungsspeicher (100L) und Trinkwasserspeicher (300L) installiert.

Entgegen dem allgemeinen Irrtum, dass eine Wärmepumpe im Altbau nur mit Flächenheizung und einer dicken Dämmung der Gebäudehülle effizient funktioniere, nahmen die Brauns keine aufwändigen Sanierungsmaßnahmen vor. Die Beheizung erfolgt in allen Räumen, wie schon vor dem Heizungstausch mittels Radiatoren, die Wärmepumpe erreicht dennoch eine JAZ von 3,7. Das heißt, die Wärmepumpe benötigt einen Teil Strom und gewinnt daraus 3,7 Teile Wärme. Damit spart die neue Heizungsanlage über 50 Prozent CO2 ein gegenüber einer Öl-Heizung mit einem Nutzungsgrad von 90 Prozent. Die Vorlauftemperatur der Ölheizung lag bei 70°C, diese konnte auf nun max. 55°C abgesenkt werden, ein Heizkörpertausch war nicht notwendig, wurde aber als Eventualposition in der Kalkulation berücksichtigt.

Heizkosten um über 50 Prozent gesenkt

Die Umbau- und Anschaffungskosten wurden vom Land Baden-Württemberg vorfinanziert, die die Brauns jetzt in kleinen Raten abbezahlen. Die Kosten für Heizung und Warmwasser hat das pensionierte Ehepaar mit der neuen Anlage mehr als halbiert. Von rund 2.500 auf 1.000 Euro. Dass sie jetzt unabhängig sind vom Brennstoff Öl, darauf ist besonders Otto Braun auch ein bisschen stolz. Früher brauchte die Heizung rund 2.500 Liter Heizöl im Jahr. Der Preis dafür stieg allein zwischen 2002 und 2008 um 55,25 Cent auf 86,13 Cent. „Solche Preissteigerungen lassen mich in Zukunft kalt“, sagt Otto Braun mit einem Lächeln im Gesicht.

Wo früher die Öltanks standen, trocknet heute die Wäsche

Außerdem ist durch den Wechsel von Ölheizung auf Wärmepumpe ein ganz neuer Raum entstanden. Wo früher Öltanks waren, steht heute die Waschmaschine und genügend Platz zum Wäscheaufhängen gibt es jetzt auch. Weil die Wärmepumpe keinen Schornstein braucht, kann sich Ehepaar Braun ebenfalls die Kosten für den Kaminkehrer sparen. „Das Ausrußen des Ofens ist Geschichte“, freut sich Otto Braun.

Fragen an die Sanierer

Warum eine Wärmepumpe?

Wir waren vor allem vom Thema Nachhaltigkeit sehr angetan. Unabhängig zu sein von fossilen Brennstoffen und ihren steil nach oben getriebenen Kosten, das ist ein gutes Gefühl. Außerdem gab uns gerade die Installation der Erdwärmesonden die Möglichkeit, den Wert unseres Hauses zu steigern, denn diese Energiequelle bleibt bis zu 100 Jahre erhalten. Im Gebäudeenergieausweis lässt sie unser Haus zudem um einiges besser aussehen!

Wie sind Ihre Erfahrungen?

Nur positiv! Wir können jedem – auch Altbaubesitzern – wärmstens eine Wärmepumpe empfehlen.

Was hat Sie am meisten beeindruckt?

Der geringe Aufwand mit dem die Installation der Sonden auf unserem Grundstück vonstatten ging. Lediglich die Pflasterung der Einfahrt und des Eingangs musste zum Teil entfernt werden, um die Sonden einzubringen. Nach der Bohrung wurden die Steine einfach wieder eingesetzt – die Bohrungen sind praktisch unsichtbar!