Energieeinsparverordnung 2009 (EnEV 2009)
Seit dem 1. Oktober 2009 gilt die novellierte Energieeinsparverordnung (EnEV), die EnEV 2009. Eine Novellierung zur EnEV 2014 erfolgt zum 1. Mai 2014. Vorgeschaltet war eine Evaluation der Auswirkungen der EnEV 2009, um wirtschaftliche Härten für Wohnungsunternehmen und Hausbesitzer zu vermeiden.
Für Planerinnen und Planer relevant ist vor allem, dass die Anforderungen an Neubauten mit der EnEV 2009 nicht mehr nach dem A/V-Verhältnis bestimmt werden. Das A/V-Verhältnis ist der Quotient aus Gebäudehüllfläche und Volumen. Es ist ein wichtiger Indikator dafür, wie viel Energie ein Gebäude über die Hülle potentiell verliert. Bei neuen Gebäuden spielt dieses Verhältnis aber keine Rolle mehr. Entscheidend sind vielmehr Referenzgebäude. Das sind fiktive Bauwerke, die dem Vorhaben in Bezug auf Nutzung, Größe und Ausrichtung entsprechen. Außerdem darf das vereinfachte Berechnungsverfahren der EnEV 2007 nicht mehr angewendet werden.
Das gilt es mit der EnEV 2009 zu beachten
Wird ein Haus neu gebaut, muss sein Jahresprimärenergiebedarf um 30 Prozent niedriger liegen als noch nach EnEV 2007 erforderlich. Dabei muss die Wärmedämmung der Gebäudehülle im Durchschnitt 15 Prozent effizienter sein als bisher.
Die Bagatellgrenze ist niedriger. Schon bei 10 Prozent Änderungen der Bauteilfläche greift die strengere EnEV 2009. Werden größere bauliche Maßnahmen an der Gebäudehülle durchgeführt - wie das Dämmen der Wände oder der Austausch von Fenstern - müssen die neuen Bauteile einen 30 Prozent besseren energetischen Wert erreichen als bisher gefordert. Alternativ kann der Jahresprimärenergiebedarf des gesamten Gebäudes um 30 Prozent sinken. Dafür ist neben einer Sanierung der Gebäudehülle eine bessere Heizungsanlage notwendig.
In Wohngebäuden mit mindestens sechs Wohneinheiten müssen Nachtstromspeicherheizungen, die älter als 30 Jahre sind, bis 2019 durch effizientere Geräte ersetzt werden. Nur Geräte, die nach 1990 eingebaut wurden, müssen erst 30 Jahre nach Einbau ausgetauscht werden. Experten empfehlen aufgrund der geringen Energieausbeute aber einen früheren Austausch.