Beurteilung ist durch die Betrachtung der Bauart relativ einfach
So werden alte Fenster energieeffizient
Nicht immer lohnt es sich, vorhandene Fenster durch komplett neue zu ersetzen. Falls die alten noch gut funktionieren, ist es oft sinnvoller, nur die Verglasung durch eine gute Zweifach-Wärmedämmverglasung austauschen zu lassen. Wenn zum Beispiel die alte Verglasung etwa 30 Jahre alt ist und einen Wärmedurchgangskoeffizienten Uw = 2,7 W/m²K hat, kostet der Austausch gegen eine gute Zweifach-Isolierverglasung (Uw = 1,0 W/m²K) 100 Euro pro Quadratmeter, während ein neues Fenster zwischen 300 und 500 Euro pro Quadratmeter liegt. Nur die Verglasung zu wechseln wäre hier wirtschaftlicher.
Ob sich die Totalerneuerung der Fenster durch eingesparte Energiekosten bezahlt macht, kommt auf die vorhandenen an. Handelt es sich um eine Einfachverglasung, amortisiert sich der Fenstertausch. Denn wenn man von Uw = 4,6 auf Uw = 1,3 herunterkommt, kann man getrost 400 oder 500 Euro investieren: Diese sind in 20 bis 30 Jahren hereingespielt. Würde man aber von Uw = 2,7 bei einem Kastenfenster auf Uw = 1,3 herunterkommen, dann brauchte man bei 500 Euro immerhin 60, 80 oder 100 Jahre, damit sich das Fenster durch die Energieeinsparung amortisiert.
Die Beurteilung eines vorhandenen Fensters und damit der Sanierungsmöglichkeiten ist relativ zuverlässig anhand der Bauart möglich, wenn es sich um ein Modell mit Einfachverglasung oder mit luftgefüllter Zweifachverglasung handelt und keine Metallbeschichtung vorhanden ist. Dagegen war die Bewertung von Fenstern mit Edelgasfüllung oder Beschichtung bis vor Kurzem recht unsicher. Sogar die Herstellerangaben liegen manchmal um 0,5 W/m²K unter dem realen Wert! Inzwischen ist jedoch ein mobiles Messgerät ("Uglass") verfügbar. Durch die gleichzeitige Temperaturmessung der Scheiben innen und außen kann damit der Ug-Wert auf zirka 10 Prozent genau bestimmt werden.