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Niedrigenergiehaus setzt auf Holzbauweise

Das Projekt "Wohnen an der Barnimkante" in Berlin ist ein siebengeschossiges Niedrigenergiehaus, bei dem aus energetischen und ästhetischen Gründen der Baustoff Holz eingesetzt wird. Das Gebäude beherbergt 11 Wohneinheiten und ein Ladengeschäft sowie eine Tiefgarage. Auf einem Regelgeschoss werden jeweils zwei Wohnungen mit 95 m2 und 135 m2 über das Treppenhaus erschlossen. Das Mehrfamilienhaus ist durch eine Hybridbauweise aus Stahlbeton, Profilstahl und Holz geprägt. Trotz ihrer großen Spannweiten konnten die Geschossdecken als Spannbetonfertigteilelemente in vergleichsweise geringer Deckenstärke von 18 cm vorgesehen werden. Die Stützen und Unterzüge wurden größtenteils in Profilstahl mit Brandschutzverkleidung vorgesehen. Das Gebäude hat eine nichttragende Fassade in Holzständerbauweise.

Die Vorteile der Konstruktion mit den gewählten unterschiedlichen Baustoffen und Bausystemen ermöglichen eine schnelle Ausführung aufgrund teilweiser industrieller Vorfertigung. Die Grundrisse der Wohnungen sind durch ihre Stützenfreiheit zudem in hohem Maß variabel.

Energetisches Konzept

Das energetische Konzept basiert primär auf einer hochgedämmten Gebäudehülle. Durch die Fassadenkonstruktion in Holzrahmenbauweise kann mit geringen Wandstärken von nur 30 cm dennoch ein sehr hohes Wärmedämmmaß erreicht werden. Darüber hinaus sind alle Fenster dreifachverglast.

Das Haus ist zudem mit einer kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage ausgestattet. Durch verringerte Lüftungsverluste wird somit weitere Heizenergie eingespart. Für die Versorgung des Gebäudes mit Heizung und Warmwasser ist eine zentrale Gasbrennwerttherme für Heizung und Warmwasserbereitung mit nur 60 KW Heizleistung ausreichend.

Die Anforderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau für ein Niedrigenergiehaus vom Typ "KfW-Energiesparhaus 40" im KfW-Programm "Ökologisch Bauen" werden erfüllt.

Die Außenwände des Gebäudes bestehen aus nichttragenden Fassadentafeln in Holzrahmenbauweise. Die nach Nordosten ausgerichtete Straßenfassade erhält eine vorgehängte Fassade aus großformatigen, naturfarbenen Faserzementplatten. Eine horizontale Gliederung, wie sie auch für die beiden Nachbargebäude prägend ist, entsteht durch lackierte Aluminiumprofile, die in Höhe der Geschossdecken eingefügt sind. Die nach Südosten und Südwesten ausgerichteten Hoffassaden erhalten eine vorgehängte Fassadenbekleidung aus Lärchenholz. Auch die Lärchenfassaden erhalten ein horizontales Gliederungselement aus lackiertem Aluminiumblech, das hier der Verhinderung des geschossweisen Brandüberschlags dient.

Daten und Fakten

  • Baubeginn: März 2008
  • Baudauer: 18 Monate
  • Wohnfläche: 1.380 m2
  • U-Wert Fassade: 0,18 W/qm K
  • U-Wert Fenster (inkl. Rahmen): 1,0 W/qm K
  • U-Wert Dach: 0,14 W/qm K
  • Baukosten pro qm Wohnfläche (ohne Grundstück): 2.100 Euro
  • Energieverbrauch geplant: 35,35 kWh/qm pro Jahr