Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

Newsletteranmeldung:

Bildung von Legionellen muss vermieden werden

Soll man den Warmwasserbereiter nachts abschalten?

Sollte man Geräte zum Bereiten von Warmwasser nachts abschalten? Das lässt sich pauschal nicht beantworten und kommt ganz auf das Gerät an, denn gerade bei der Warmwasserbereitung gibt es sehr unterschiedliche Typen.

Untertischgeräte

Untertischgeräte sind meist in der Küche unter der Spüle eingebaut. In ihrem kleinen Speicher wird ständig heißes Wasser vorgehalten. "Bei Untertischgeräten ist ein Thermo-Stop sinnvoll", empfiehlt Jens Hakenes vom Beratungsportal co2online. Das ist eine schaltbare Steckdose, in die man den Stecker des Untertischgeräts steckt. Damit verbunden ist ein Kabel mit einem Schalter. Damit kann man das Untertischgerät einschalten, wenn man warmes Wasser braucht und ausschalten, wenn man keines benötigt. Ist das Gerät leicht zugänglich, kann man es natürlich auch dort aus- und einschalten. Ein Thermo-Stop kann nach Herstellerangaben etwa 50 Euro Stromkosten pro Jahr sparen.

Boiler

Als Boiler bezeichnet man größere Speicher, die ständig warmes Wasser vorhalten. Sie können elektrisch oder mit Gas beheizt werden. Eine weitere Möglichkeit sind Warmwasserspeicher, die mit Sonnenenergie (Solarthermie) aufgeheizt werden. Diese müssen aber unter Umständen nachgeheizt werden, denn einmal am Tag sollte das Wasser auf über 60 Grad erhitzt werden, damit keine Legionellen entstehen. Diese Bakterien können über feinen Sprühnebel beim Duschen in die Lunge gelangen.

Das Erhitzen des Wassers auf 60 Grad in einem Boiler ist automatisiert voreingestellt. Nachts kann das Gerät aber mit einer Zeitschaltuhr abgestellt werden, sagt Jens Hakenes. "Wird Warmwasser für längere Zeit nicht benötigt, sollte es auch nicht erhitzt oder warmgehalten werden", rät er.

Beim Kauf eines Boilers sollte man darauf achten, dass er gut isoliert ist, denn auch das spart Energie. Bei einem elektrisch betriebenen Boiler senkt regelmäßiges Entkalken ebenfalls die Energiekosten, denn Kalk wirkt wie eine Dämmschicht zwischen den Heizspiralen des Boilers und dem Wasser. Wie oft man den Boiler entkalken sollte, hängt vom Härtegrad (Kalkgehalt) des Wassers ab. Als Faustformel gilt: Bei weichem Wasser alle fünf Jahre, bei hartem Wasser alle drei Jahre.

Durchlauferhitzer und Kochendwassergeräte

Durchlauferhitzer erhitzen das Brauchwasser erst kurz vor dem Gebrauch. Das gleiche gilt für Kochendwassergeräte, die über der Spüle montiert sind und die man fast nur noch in Altbauen findet. Ein Stand-by-Verbrauch findet nicht statt. Deshalb lohnt es sich auch nicht, die Geräte abzuschalten.

Allerdings arbeiten moderne <link heizung aktuelles artikel ministerium-foerdert-durchlauferhitzer-5503.html>Durchlauferhitzer mit vollelektronischer Leistungs- und Warmwassermengenregelung effizienter als ältere Geräte. Rund 20 Prozent Energie lässt sich mit ihnen einsparen, ohne das man sich beim Wasserverbrauch einschränken müsste. Die trotzdem relativ hohen Stromkosten lassen sich durch kürzeres Duschen oder eine niedrigere Wassertemperatur senken.

"Viel sparen und Emissionen vermeiden kann so gut wie jeder, indem er generell möglichst häufig auf Warmwasser verzichtet – zum Beispiel beim Händewaschen", rät Hakenes. In Sachen Hygiene mache kaltes oder warmes Wasser nämlich keinen Unterschied. von Susanne Ehlerding