Passivhaus besticht durch Stahlhülle
Extrem energieeffizient sollte es sein, das neue Wohnhaus im Ulmer Sonnenfeld! Spektakulär? Eigentlich ja nicht, sollte man meinen und dennoch sind ein immer noch viel zu geringer Prozentsatz neuer Wohnhäuser wirklich energieeffizient oder gar zertifizierte Passivhäuser.
Spektakulär, wenn wir weiterhin so tun, als reiche der Kauf eines Autos mit verbessertem Energieverbrauch aus, um die Treibhausgaskonzentration entsprechend den Forderungen des UN-Klimarates drastisch zu senken. Es wird vor allem auch auf die Erneuerung der alten Kunst des Häuserbauens ankommen, allein in Deutschland verursacht das Wohnen rund 20 Prozent des gesamten Energiebedarfs.
Keinesfalls sollte sich das geplante Wohnhaus jedoch ausschließlich aus gestiegenen Interessen an den hochgedämmten Fensterprofilen, am Wärmedurchgangskoeffizienten, an den Dreifachverglasungen, am Erdreichwärmetauscher, an der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung entwickeln, das wäre zu kurz gegriffen.
Wohnqualität ist nach wie vor weit mehr! Besteht Baukunst nicht auch darin, all die gewachsenen energetischen und technischen Anforderungen und die sich daraus ständig weiterentwickelnden Möglichkeiten mit den individuellen Wohn- und Qualitätswünschen durch Konzeption von Proportion, Licht, Material, Oberfläche, Farbe in jeder einzelnen Situation zu vereinen, um somit Sinnlichkeit und Atmosphäre zu schaffen? Wir meinen ja! Technische Anforderungen als Potenzial für ästhetische Lösungen.
Ein Grundrisskonzept mit offener Raumstruktur wollten wir für unsere Bauherren finden. Eine zentrale, große "Lebens-Küche" zum Kochen, Hausaufgaben machen, Arbeiten und vielem mehr bildet im Erdgeschoss die Mitte der klaren Raumorganisation. Wohn- und Lesebereich im Westen, Ess- und Gästebereich im Osten schließen daran an.