Was ist ein Lüftungskonzept?
"Wann braucht man ein Lüftungskonzept und was ist das eigentlich?", fragen sich renovierungswillige Gebäudebesitzer. Eine Handlungsanleitung, wie oft und wie lange die Bewohner die Fenster öffnen sollen, ist es jedenfalls nicht.
Ein Lüftungskonzept braucht man immer dann, wenn in den Lufthaushalt eines Gebäudes eingegriffen wird. Das ist der Fall, wenn es Veränderungen an Fenstern, Dach oder Wänden gibt.
"Werden zum Beispiel etwa 30 Prozent der Fenster ausgetauscht, sollte ein Lüftungskonzept erstellt werden", sagt Claus Haendel, technischer Referent beim Fachverband Gebäude-Klima. Bei Veränderungen am Dach sei es insbesondere ein Dachgeschossausbau, der Veränderungen bei der sogenannten Infiltration bewirke. Sie beschreibt, wie viel Luft durch Wind und Thermik ungewollt in das Gebäude eindringt. Auch eine zusätzliche Dämmung wirke sich meist auf die Infiltration aus, weil sie die Gebäudehülle dichter macht.
Für das Lüftungskonzept stellt ein Fachmann fest, wie viel Luft in das Gebäude strömen muss, damit sich kein Schimmel bildet, erklärt Haendel weiter. Dementsprechend werden dann Nachströmöffnungen, Fensterfalzlüftungen oder Lüftungsanlagen eingebaut.
Gleichzeitig soll das Lüftungskonzept sicherstellen, dass die Infiltration so gering wie möglich bleibt, denn damit sind immer Wärmeverluste verbunden. Ein Lüftungskonzept beruht zunächst auf statistischen Angaben zur Fläche eines Gebäudes und einer bestimmten Bewohnerzahl. Anpassungen sind dann möglich. Dichtigkeit und Windeinwirkung sind weitere Komponenten, die ins Lüftungskonzept einbezogen werden.