Wie vermeidet man Schimmel in der Wohnung?
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass eine energetische Sanierung die Ursache für Schimmelbefall in Wohnungen sein kann. Tatsächlich ist die landläufige Annahme, dass Wände "atmen" müssen, ein Mythos. Denn auch in ungedämmten Häusern diffundiert nur ein ganz kleiner Teil der Feuchtigkeit, die beim Atmen, Kochen oder Duschen entsteht, durch die Wände nach außen.
Trotzdem entsteht gerade in Häusern, bei denen die alten Fenster gegen energieeffiziente neue Fenster ausgetauscht wurden, anschließend oft vermehrt Schimmel. Die Ursache liegt jedoch nicht darin, dass die Gebäudehülle dichter geworden ist, sondern darin, dass Zugerscheinungen verschwinden und die Bewohner in der Folge die Heizung runterdrehen. Dadurch kann die Luft nicht mehr so viel Feuchtigkeit aufnehmen und es bildet sich Tauwasser an den kalten Oberflächen der ungedämmten Außenwände. Der ideale Nährboden für Schimmel.
Verursacht Wärmedämmung Schimmel?
Bis zu zwölf Liter Wasser pro Tag können bei einer vierköpfigen Familie entstehen. Schimmel bildet sich immer dann, wenn diese Feuchtigkeit an einer kalten Wand kondensiert. Es ist der gleiche Effekt, als wenn ein kühles Glas Bier an einem heißen Tag beschlägt: Die warme Luft kühlt sich am Glas ab und kann die enthaltene Feuchtigkeit nicht mehr halten. Die Dämmung der Außenwände ist also nicht die Ursache von Schimmelbildung, sie vermeidet Schimmel, weil die Wände an der Innenseite wärmer bleiben.
Zum Kondensieren von warmer, feuchter Luft kommt es auch dann, wenn es in der Gebäudehülle sogenannte Wärmebrücken gibt, durch die sehr viel Wärme entweichen kann. Die Oberfläche im Bereich der Wärmebrücke ist kühler als der Rest der Wand und die Feuchtigkeit aus der warmen Raumluft Oberfläche kondensiert daran. Auch hier findet Schimmel ideale Lebensbedingungen.