Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Viele Preisträger sind Baugemeinschaften

Platz 1 beim KfW Award geht an Berliner Neubau

Baugruppen wie En Famille aus Tübingen überzeugten beim KfW Award. © P. Grund-Ludwig

Die KfW-Bankengruppe hat zehn Bauprojekte mit dem KfW Award Bauen und Wohnen 2016 ausgezeichnet. Unter den Preisträgern dominieren Baugemeinschaften

Der erste Preis des KfW Awards Bauen und Wohnen 2016 geht an eine Bauherrengemeinschaft, die mitten in Berlin auf einem schmalen Grundstück direkt neben einer oberirdischen Hochbahnröhre ein siebengeschossiges Haus mit 39 Wohnungen errichtet hat. Mehr als 50 Jahre hatte sich kein Bauträger getraut, hier zu bauen. "An einer sehr problematischen Stelle ist ein Haus entstanden, das sowohl für die Stadt als auch für die Bewohner einen Mehrwert bringt", begründete Professorin Ulla Luther, Staatsrätin a.D., Architektin und Stadtplanerin, die Entscheidung der Jury. Das Haus erfüllt den KfW 85-Standard. Geheizt wird mit Fernwärme, außerdem wurde eine Lüftungsanlage eingebaut.

Die KfW-Bankengruppe hat den Award 2016 zum 14. Mal vergeben, dieses Mal unter dem Motto "Urbanes Wohnen - Häuser in der Stadt". Gesucht wurden Bauherren oder Baugemeinschaften, die in den vergangenen fünf Jahren ein Haus mit mindestens drei Wohneinheiten im innerstädtischen Bereich oder Stadtzentrum gebaut oder modernisiert haben. Bewertet wurden die Projekte anhand ihrer gelungenen Balance aus Modernität, Energie- und Kosteneffizienz, ihrer optimalen Raum- und Flächennutzung sowie der individuellen Wohnlichkeit.

Ziel des Awards Bauen und Wohnen sei es, guten Beispielen eine Bühne zu geben, sagte der Direktor der KfW-Bankengruppe Werner Genter bei der Preisverleihung in Berlin. "Wir wollen zeigen, dass es gelingt, energieeffizient und barrierearm zu bauen und dass gelungene Architektur dazu nicht im Widerspruch steht. Alle ausgezeichneten Bauherren haben Mut bewiesen und teilweise spektakulär gebaut", so Genter. Er betonte außerdem, dass acht der zehn prämierten Objekte KfW-Fördergelder in Anspruch genommen haben.

Der zweite Preis geht an Thomas Fritsch, der ein 600 Jahre altes Ackerbürgerhäuschen im bayrischen Hipoltstein saniert und zu drei Wohnungen umgebaut hat. Was nicht zu retten war, ersetzte der Bauherr durch traditionelle Materialien. So wurde das Haus, das vor der Sanierung 20 Jahre leergestanden hatte, mit Schilf gedämmt und erfüllt heute den KfW-Effizienzhausstandard 85.

Platz drei belegt wiederum eine Baugruppe: Die Baugemeinschaft "En Famille" aus Tübingen. Acht Familien bauten in einem neuen Stadtquartier auf einem ehemaligen Weberei-Gelände familiengerechte, preisgünstige Wohnungen. Die Baukosten beziffern die Bauherren auf 1.340 Euro je Quadratmeter. Geheizt wird mit Fernwärme. Für Energieeffizienz – das Haus erreicht den KfW 70-Standard – sorgen ein kompakter Baukörper und "dicke Außenwände".

Auf dem vierten Platz gelandet ist ein Wohn-Ensemble aus fünf Gebäuden in Berlin-Weißensee. Das Ensemble besteht aus einem historischen Rathaus und vier Neubauten im KfW 40-Standard, in denen insgesamt 45 Wohnungen für Menschen aller Generationen entstanden sind. Geheizt wird mit einem Blockheiz- und Biomassekraftwerk.

Platz fünf sicherte sich eine Gruppe von Bauherren, die auf der Hamburger Elbinsel Wilhelmsburg 34 Reihenhäuser und Etagenwohnungen in vier KfW 55-Bauten errichtet haben. Auch hier sorgt ein Blockheizkraftwerk für warme Wohnungen und warmes Wasser.

Neben den fünf Preisträgern sind beim KfW Award fünf weitere Bauprojekte mit einer lobenden Anerkennung ausgezeichnet worden. Insgesamt haben die zehn Preisträger 14 Neubauten errichtet und drei Altbauten grundlegend modernisiert. Die feierliche Preisverleihung fand zusammen mit der Auszeichnung der Dena-Sanierungshelden in Berlin statt. von Silke Thole

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