Newsletteranmeldung:

Verbraucherschützer wollen Kosten deckeln

Umlage für Erneuerbaren-Strom sorgt für Debatten

Einspeisevergütung für Fotovoltaik-Strom steht erneut zur Diskussion. Bild: Wolf

Im nächsten Jahr erhöht sich die EEG-Umlage auf 3,5 Cent pro Kilowattstunde. Experten warnen vor zu hohen Belastungen für die Verbraucher.

Für das kommende Jahr wurde eine Erhöhung der EEG-Umlage von 2,05 Cent auf 3,5 Cent je Kilowattstunde angekündigt. Das hat der Debatte um die Zukunft des Erneuerbare-Energien-Gesetzes neue Nahrung gegeben.

Holger Krawinkel, Energieexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband wirbt seit einiger Zeit für einen grundlegenden Umbau der Förderung von Ökostrom. Man müsse zu einem marktnäheren System mit überschaubaren Kosten kommen, forderte er vor kurzem erneut. Er warnt bei einer weiteren Zubauwelle vor allem von Offshore-Windparks von einem Anstieg der Umlage auf bis zu 7 Cent.

Sein Rat: Eine deutliche Korrektur der Fördersätze für Fotovoltaik bis zum Jahr 2013 auf rund 20 Cent statt, wie bislang geplant, 24 Cent pro Kilowattstunde. Streichungen müsse es auch bei marktunabhängigen Bonuszahlen im EEG im Bereich der Biomasse geben, fordert der Verbraucherschützer. Er schlägt auch vor, das Grünstromprivileg zu überdenken, das Stromanbieter von der EEG-Umlage befreit, wenn sie ihren Haushaltskunden Ökostrom anbieten, der zu mehr als 50 Prozent aus eigener Erzeugung stammt.

Der Bundesverband Wärmepumpe hat Sorge, dass bei steigender EEG-Umlage aufgrund steigender Strompreise die Akzeptanz der Wärmepumpen sinkt und fordert deshalb geringere Steuern und Abgaben auf den Strom, der für Wärmepumpen verwendet wird.

Die höheren Stromrechnungen seien auch nicht in erster Linie auf die EEG-Umlage zurückzuführen, argumentiert der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE). Die sei zwischen 2000 und 2010 nur für fünf Euro mehr im Monat verantwortlich, sagt Dietmar Schütz, Präsident des BEE. „Die monatliche Stromrechnung hingegen stieg im gleichen Zeitraum um etwa 30 Euro, also um das Sechsfache”, ergänzt er. Gründe seien die Umsatzsteuererhöhung, höhere Stromgestehungskosten, gestiegene Netzentgelte sowie niedrigere Börsenstrompreise. Er verwies zudem auf die Job-Bilanz der Erneuerbaren.

Vor allem in der CDU regt sich aber zunehmend Widerstand gegen eine unveränderte Fortführung des EEG. Joachim Pfeiffer, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, will statt der Boni Anreize für eine bedarfsgerechte Einspeisung des Ökostroms. Das könnte das Konzept virtueller Kraftwerke beschleunigen. Die hat unter anderem der Hamburger Stromanbieter Lichtblick entwickelt. Auch die Protagonisten der Wärmepumpen können sich aber eine Einbeziehung ihrer Geräte in so genannte Smart Grids vorstellen.

Von unserer Redakteurin Pia Grund-Ludwig

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.