Der Verband weist jedoch darauf hin, dass der Absatz von Solarwärmesystemen weiterhin weit hinter dem klimapolitisch notwendigen Zubau hinterherhinkt. Von der Bundesregierung fordert die Solarwirtschaft wirksame Maßnahmen zur Vervielfachung der Solarwärme-Nutzung im Raum-, Prozess- und Fernwärmesektor. Die Bundesregierung sei weit davon entfernt, die selbst gesteckten Klimaschutzziele im Wärme- und Gebäudesektor zu erreichen, so der BSW. Zur Umsetzung ihres Klimaschutzplans müsste sie den Kohlendioxidausstoß im Gebäudesektor bis 2030 gegenüber 2018 um rund 40 Prozent reduzieren. Gemäß ihrer eigenen Energieeffizienzstrategie Gebäude erfordere dies eine Verdrei- bis Versiebenfachung der jährlich installierten Solarthermie-Leistung.
„Zwischen Anspruch und Realität klafft eine gewaltige Lücke. Ohne energiepolitische Paukenschläge werden wir die Klimakrise nicht in den Griff bekommen. Die Politik muss dringend die richtigen Anreize und Standards setzen, sowohl im Bestand als auch im Neubau“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Konkret fordert Körnig „einen Dreiklang aus attraktiveren Förderangeboten, einem sozial abgefederten CO2-Preis und gesetzlichen Mindeststandards für den Einsatz Erneuerbarer Energien. Letztere dürfen nicht nur bei Neubauten gelten, sie müssen dringend auf die Heizungssanierung und die Fernwärme ausgedehnt werden.“
In einer aktuellen Umfrage sprechen sich zwei Drittel der Bürger dafür aus, dass im Sanierungsfall die neue Heizung aus erneuerbaren Energien gespeist werden muss – zumindest anteilig und sofern das technisch zumutbar ist. Das geht aus einer vom BSW-Solar im Februar 2019 beauftragten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor.
Die Zahl der Solarwärmeanlagen in Deutschland ist im vergangenen Jahr um rund 71.000 gewachsen. Insgesamt erzeugen hierzulande aktuell (Stand Ende 2018) etwa 2,4 Millionen Solarthermieanlagen Solarwärme. Quelle: BSW / pgl