Newsletteranmeldung:

Bundesverband will bis November Fahrplan zum Ausbau entwickeln

Solarthermie hat beim Umsatz noch Luft nach oben

Solarwirtschaft nennt Änderungswünsche am EEG-Konzept. © enbausa.de

Intersolar Europe 2011: Umsatzchancen für Fotovoltaik und Solarthermie standen im Mittelpunkt der Eröffnungs-Pressekonferenz der Intersolar.

Mit positiven Aussichten für die Fotovoltaik und durchwachsenen Perspektiven für die Solarthermie öffnete die Intersolar 2011 in München ihre Pforten. Von den mehr als 3.000 Ausstellern stellt Deutschland mit gut 900 Unternehmen das größte Kontingent, gefolgt von China mit mehr als 500 Teilnehmern. "Es ist nicht nur die größte, sondern auch die internationalste Solarmesse", erklärte Markus Elsässer vom Organisator Solar Promotion.

Von sonnigen Aussichten für die Fotovoltaik berichtete Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft. Mehr als 20 Milliarden Euro beträgt der Jahresumsatz der Branche, dazu kommen noch einmal über 3 Milliarden aus dem Maschinen- und Anlagenbau. Bis 2017 werde man ohne Förderung für neue Solarstromanlagen auskommen, versprach Körnig weiter.

Von der Regierung fordert er, besonders effiziente Produktion von Solarstrom auf Freiflächen wieder zu stimulieren. Gleichzeitig solle die Reduzierung der Förderung des Eigenverbrauchs zurückgenommen werden, insbesondere für Gewerbebetriebe, erklärte Körnig weiter. Das dürfte auch die zwischen 80 und 100 Untenehmen freuen, die Lösungen zur Optimierung des Eigenverbrauchs und zur Speicherung von Solarstrom auf der Intersolar zeigen wollen.

Zu kurz komme die Förderung der Solarwärme, die Markterholung bei der Solarthermie lasse nach dem Einbruch in den Jahren 2009 und 2010 immer noch auf sich warten. Um Ursachenforschung zu betreiben, haben Verbände und Unternehmen einen Fahrplan zur Entwicklung der Solarthermie in Auftrag gegeben, der bis November 2011 die Markthemmnisse ermitteln und Lösungswege aufzeigen soll.

Ein Hemmnis liege sicherlich beim Handwerk, meinte Zsolt Kremer vom Münchner Unternehmen Technomar. Er hat eine Studie zur Zukunft der Wärmeerzeugung vorgestellt, die sich auch mit Solarthermie beschäftigt. Die Handwerker seien in der Regel zu 90 Prozent ausgelastet, da sei die Motivation gering, sich mit Innovationen zu befassen.

Außerdem müsse für komplexe Anlagen wie Pellet-Kessel oder Solarthermie-Anlagen mehr Beratungsaufwand betrieben werden. Ein reiner Tausch des Kessels gegen einen neuen sei schneller verkauft. Immerhin 20 Prozent der Handwerker erklärten aber in einer aktuellen Befragung, sie wollten sowohl Solarthermie als auch Wärmepumpe neu in ihr Produktangebot aufnehmen.

Positiv für Solarthermie könnte sich die Ökodesign-Richtlinie erweisen, die derzeit von der EU erarbeitet wird. Sie ist verabschiedet, aber noch nicht in Kraft und muss dann noch in nationales Recht umgesetzt werden. Die dort geforderten Wirkungsgrade seien ohne Erneuerbare, also beispielsweise die Integration von Solarthermie, nicht erreichbar, so Kremer.

Die Steuererleichterungen, die Anfang der Woche im Kabinett verabschiedet wurden, begrüßt Kremer im Prinzip, hält sie aber für wenig tauglich für die Förderung Erneuerbarer Wärmeerzeuger. Die Steuervergünstigungen setzen nämlich gleichzeitig eine effiziente Heizung und eine optimierte Gebäudehülle voraus. "Die wenigsten Hausbesitzer optimieren aber beides", argumentiert Kremer. Aus seiner Sicht besser seien Steuerabschreibungen, die Effizienz vorschreiben, aber degressiv sind. Wenn der Steuervorteil jedes Jahr geringer werde erhöhe sich der Anreiz, zügig zu reagieren. Und es gebe planbare Rahmenbedingungen für Investoren und Hersteller für einige Jahre, so Kremer. pgl

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.