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Ritter will mehr Geld für effektivere Kollektoren

"Solarthermie-Förderung ist Innovationsbremse"

Ritters Aquaplasma war für den Intersolar Award nominiert. © Pia Grund-Ludwig

Bei der Solarthermie solle von der Förderung nach Kollektorfläche auf eine Förderung nach Ertrag umgestellt werden, fordert Jürgen Korff, Geschäftsführer der Ritter Gruppe.

Auf der Pressekonferenz zur Intersolar Europe in München kritisierte Jürgen Korff, Geschäftsführer der Ritter Gruppe, die Förderung der Solarthermie. In ihrer heutigen Ausrichtung sei sie eine Innovationsbremse, da sie sich nach der Bruttokollektorfläche und nicht an der Leistung orientiere. Dadurch sei es für Installateure und Endkunden kurzfristig lukrativ, auf möglichst große statt möglichst leistungsfähige Kollektoren zu setzen. Die Ritter Gruppe fordert eine ertragsabhängige Förderung. Davon würden auch deren eigene Produkte profitieren.

Seit Anfang des Jahres sei es durch die Solar Keymark 2 problemlos möglich, den Ertrag von Kollektoren objektiv und standortspezifisch zu vergleichen. "Durch die ertragsabhängige Förderung würden ressourcenschonende, effiziente statt großflächige, ineffiziente Kollektoren gezielt gefördert. Außerdem entstünde endlich Transparenz im Markt", erklärte Korff. Den Käufern könne ein Mindestertrag ihrer Anlage garantiert werden.

Vorgestellt hat Ritter den Aqua Plasma Kollektor, der über die Tochterfirma Paradigma vertrieben wird. Er ist auf das wasserführende solarthermische Aquasystem des Unternehmens zugeschnitten. Es setzt als Wärmeträger Wasser ein. Zahlreiche andere Systeme werden mit Frostschutzmitteln betrieben und benötigen einen getrennten Solarkreislauf.

Für den neuen Kollektor hat Ritter in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern der Dr. Laure Plasma Technologie in Stuttgart eine neue Antireflexbeschichtung für Vakuumröhren entwickelt, die eine höhere Absorptionsrate ermöglicht. Dadurch wird Sonnenstrahlung, aber auch diffuse Lichtstrahlung effizienter in Wärmeenergie umgewandelt. Darüber hinaus sind die CPC-Spiegel des Kollektors mit einem verbesserten Korrosionsschutz ausgestattet. Damit kann bei gleichzeitiger Verbesserung der Reflexionseigenschaft eine Beeinträchtigung der Funktionalität des Spiegels durch äußere Einflüsse minimiert werden.

Möglich sind damit Zieltemperaturen von 60 bis 160 Grad Celsius, wie sie zum Beispiel im Bereich der industriellen Prozesswärme benötigt werden, auch bei niedrigen Einstrahlungswerten von 400 W/m²  schnell und bei hohem Wirkungsgrad erreichbar. Das System kann neben der Erzeugung industrieller Prozesswärme auch zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung eingesetzt werden.

Der Kollektor war auf der diesjährigen Intersolar Europe für den Messe-Award nominiert, konnte sich aber in der Endausscheidung nicht durchsetzen. Quelle: Ritter Gruppe / pgl

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