Den Solarcheck sollte man in die Hände von Fachleuten geben, denn ein Gang aufs Dach kann gefährlich werden. Die Kosten für den professionellen Check lassen sich sogar von der Steuer absetzen. Was Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer jedoch eigenständig tun können, ist zunächst von außen einen Blick aufs Dach zu werfen. Bereits mit dem bloßen Auge erkennt man grobe Verschmutzungen oder defekte Solarmodule. Verunreinigungen haben einen großen Einfluss auf die Effizienz der Module. Zwischen 10 und 15 Prozent sinkt ihre Leistung bei starker Verschmutzung.
Die richtige Umgebungstemperatur für den Batteriespeicher
Neben den Modulen auf dem Dach sollte auch der Batteriespeicher einer Photovoltaikanlage regelmäßig kontrolliert werden. In der Regel stehen diese Geräte geschützt im Haus und sind zudem wartungsarm. Hier sollten Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer lediglich beachten, dass die Umgebungstemperatur stimmt. „Die Temperatur sollte nicht unter dem Gefrierpunkt und auch nicht deutlich über 20 Grad Celsius liegen“, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. „Dieser Temperaturbereich ist ideal für eine lange Lebenszeit und Leistung der Akkus“, so der Experte. Warme Heizungsräume oder kalte Garagen sind daher ungeeignete Orte für einen Batteriespeicher.
Überwachungssystem liefert Informationen zur Photovoltaikleistung
Schäden, die nicht mit bloßem Auge zu erkennen sind, sind mithilfe eines Überwachsungssystems diagnostizierbar. Die meisten Photovoltaikanlagen verfügen über eine entsprechende App oder Website, die den aktuellen Zustand der Anlage sowie ihren gegenwärtigen Stromertrag abbildet.
Liegen die aktuellen Werte unter den Soll-Erträgen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Betrieb eingeschränkt oder sogar gestört ist. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sollten dann zur weiteren Klärung die Erträge mit denen der Vorjahre vergleichen oder aus dem Internet lokale Vergleichswerte hinzuziehen. Das Überwachungssystem checkt in der Regel auch den Batteriespeicher. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer bekommen eine Warnung, falls bei der Stromspeicherung Auffälligkeiten auftreten.
Fallen bei den Checks solche Unregelmäßigkeiten auf, ist eine professionelle Inspektion ratsam. Fachleute kommen zum Einsatz, wenn die Module, die elektrischen Anschlüsse, Verkabelungen, Verglasungen, der Wechselrichter der Photovoltaikanlage und der Batteriespeicher gecheckt werden. Fehlerhafte Stellen an den Modulen, auch Hotspots genannt, werden dabei via Thermografieaufnahmen – etwa per Drohne – sichtbar gemacht.
Fühltest bei der Solarthermieanlage
Auch bei wärmeerzeugenden solarthermischen Anlagen kann man mit einem einfachen Fühltest die Funktion überprüfen. Der Test sollte an einem sonnigen Tag gemacht werden. Dazu fasst man die Leitung an, die aus dem Sonnenkollektor herausführt. Sie sollte sich deutlich wärmer anfühlen als jene, die in den Kollektor hineinführt. Beachtet werden muss hier, dass der Handtest nur aussagt, dass die Anlage funktioniert – aber nicht, wie gut. Zudem sollte die Pumpe normal laufen. Das äußerst sich durch ein leises Surren.
Wer wissen will, ob die Anlage gut funktioniert, muss auf den Wärmemengenzähler schauen. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer können, wie bei der Photovoltaikanlage, die Erträge mit jenen des Vorjahres vergleichen. Wer sich das nicht zutraut, sollte Fachhandwerker zu Rate ziehen. Bei einer Inspektion der Solarthermieanlage untersuchen sie die Kollektoren, die Umwälzpumpe, die Regelung und den Frostschutz.
Wie oft soll gecheckt werden?
Bei einem störungsfreien Betrieb muss nicht jedes Jahr eine Wartung durchgeführt werden. Findet sie allerdings statt, ist der Beginn der Hauptsaison der ideale Zeitpunkt. Rund 80 Prozent des Jahresertrags einer Photovoltaikanlage wird zwischen März und September erzeugt. Viele Fachhandwerksunternehmen bieten Wartungsverträge für die regelmäßige Inspektion in einem vereinbarten Rhythmus an.