Steigende Energiepreise machen die Eigennutzung von Solarstrom für Hausbesitzer wirtschaftlich zunehmend attraktiv. Damit der Ertrag der eigenen PV-Anlage jedoch rund um die Uhr verfügbar wird, muss die produzierte Energie zunächst vor Ort gespeichert und ihr Einsatz anschließend ebenso effizient wie intelligent gesteuert werden.
Dafür gibt es unterschiedliche Systeme. Next Energy hat Konzepte entwickelt, wie diese sich bewerten lassen. Sie werden auf der Solarfachmesse EU PVSEC in Frankfurt gezeigt. Ziel ist es, Kunden und Herstellern mehr Sicherheit zu geben, dass die Angaben zu einem möglichen Eigenverbrauchsanteil von Solarstrom vom Dach auch realistisch sind. "Wir können dazu das Einspeiseverhalten über ein Jahr simulieren und das typische Verbraucherverhaltenn abdecken", meint Thilo Kilper, Themenfeldleiter im Forschungsbereich Fotovoltaik gegenüber EnBauSa.de. Das System soll auch mögliche Schwachstellen vorhandener Lösungen wie zum Beispiel bei der Taktung der Ladenzyklen der Batterien aufdecken und den Herstellern Optimierungspotentiale aufzeigen.
Generiert wurden diese Profile aus den Betriebsdaten der institutseigenen PV-Anlage. Komplettiert wird der Prüfstand durch einen Netzsimulator sowie durch elektronische Lasten zur Simulierung von Verbraucherprofilen. Die Daten aus den Simulationsreihen geben den Wissenschaftlern Aufschluss über das Zusammenspiel aller Bestandteile des Gesamtsystems. "So können wir zum Beispiel der Frage nachgehen, ob die Fotovoltaik-Anlage und der Zwischenspeicher - bezogen auf die Erfordernisse der Verbraucher im Gebäude - optimal dimensioniert sind, um einen möglichst hohen Solarstrom-Eigenverbrauch zu realisieren", erklärt Kilper.
Hausenergie-Management beinhaltet neben dezentralen Strom- und Wärmeerzeugern auch elektrische und thermische Zwischenspeicher. Ihre Aufgabe besteht darin, die Energieflüsse zwischen Erzeugern, Speichern, Verbrauchern und dem elektrischen Niederspannungsnetz in Abhängigkeit des aktuellen Angebots an solarer Strahlungsenergie optimal zu regeln.
Bei Next Energy sind neben dem Fotovoltaik-Bereich auch die Experten aus den Bereichen Energiespeicher und Brennstoffzellen in die Arbeiten eingebunden. So können die Forscher zum Beispiel einen kürzlich eingerichteten Prüfstand zur Simulation von Solarmodulen, Solarmodulsträngen und Solargeneratoren bis zu 30 kW Leistung nutzen.
Darüber hinaus ist auch die Integration von Elektroautos in Hausenergie-Managementsysteme Gegenstand der Forschungsarbeiten. Komplettiert werden diese durch stationäre Brennstoffzellenanlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die im Themenfeld Mikro-KWK-Anlagen des Forschungsbereichs Brennstoffzellen für die Wohngebäude-Ebene konzipiert werden. pgl