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Elektro-Fahrzeuge

Nachhaltige Mobilität will geplant sein

Bei der Planung der heimischen Ladestation von E-Fahrzeugen muss einiges beachtet werden. Foto: ArGe Medien im ZVEH

Die Nachfrage nach Elektro-Fahrzeugen steigt: E-Bike, E-Scooter und E-Autos stehen hoch im Kurs. Die klimaneutralen Fortbewegungsmittel benötigen jedoch eine flächendeckende Ladeinfrastruktur – privat, wie im öffentlichen Raum.

Laut einer Statistik der Plattform „Statista“ zur Anzahl der Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Deutschland lag die Anzahl der Ladestationen im dritten Quartal des Jahres 2021 bei rund 24.400. Neben der Anzahl und Verteilung der Ladesäulen ist für die Nutzerinnen und Nutzer vor allem die Bedienfreundlichkeit von Bedeutung. Entscheidend hierfür sind ein ungehinderter Zugang, ein einfaches Bezahlsystem, eine akzeptable Ladedauer und ein einheitliches Ladesystem. Alle Ladepunkte in der gesamten EU müssen heute einheitlich mindestens mit dem Typ 2-Stecker ausgerüstet, barrierefrei und ohne vorherige vertragliche Bindung zugänglich sein. Steckervielfalt und inkompatible Ladepunkte gehören im Bereich der Elektromobilität damit der Vergangenheit an.

Neben einem Ausbau der öffentlichen Ladepunkte kommt dem Ausbau der Ladestationen im privaten Bereich und am Arbeitsplatz fast noch eine wichtigere Rolle zu. Hier ist es für Nutzerinnen und Nutzer am komfortabelsten, das E-Fahrzeug aufzuladen, denn hier halten sie sich die längste Zeit auf. „Wer sich ein E-Auto anschaffen möchte, tut gut daran, sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, wie das Laden im eigenen Heim sicher und effizient funktioniert“, stellt Andreas Habermehl vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) fest. Für die Planung und Realisierung einer Ladeinfrastruktur im Eigenheim wenden sich Interessierte am besten an einen E-Mobilitätsfachbetrieb aus der Elektro-Innung.

Bereits beim Neubau oder bei der Renovierung an grüne Energie denken

Auch wer noch kein E-Fahrzeug besitzt, sollte besonders dann, wenn ein Neubau oder umfassende Renovierungsmaßnahmen anstehen, vorausschauend auch an eine zukünftige Ladeinfrastruktur denken. „Die Mehrkosten für vorbereitende Maßnahmen wie entsprechende Leerrohre oder einen zusätzlichen Zählerplatz sind verhältnismäßig gering und erlauben zu einem späteren Zeitpunkt die unkomplizierte Installation einer Ladestation“, erklärt Andreas Habermehl vom ZVEH. Es lohnt sich daher, rechtzeitig an die Zukunft zu denken. Ein weiterer Aspekt ist beim Betrieb eines E-Autos eine Überlegung wert: Wollen E-Auto-Besitzerinnen und -Besitzer komplett emissionsfrei fahren, müssen sie das Auto mit regenerativem und schadstofffrei produziertem Strom laden. Eine klimaneutrale und kosteneffiziente Option ist Solarstrom, der über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Wohnhauses, der Garage oder des Carports erzeugt werden kann. So lässt sich das Elektrofahrzeug direkt an der Quelle mit erneuerbarer Energie aufladen. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll, denn der erzeugte Strom kann zusätzlich im Haus genutzt oder in einem Heimspeicher zwischengespeichert werden.

E-Fahrzeuge einfach an der Steckdose laden?

Was viele nicht wissen: „Je nachdem, ob es sich um ein E-Bike oder ein E-Auto handelt, gibt es beim Aufladen erhebliche Unterschiede“, erklärt Andreas Habermehl vom ZVEH. „Für das Laden eines Elektro-Autos ist beispielsweise eine normale Steckdose völlig ungeeignet. In Frage kommen sollten hier nur spezielle Ladestationen, sogenannte Wall-Boxen.“ Für die Integration der Ladeeinrichtung sollte zunächst ein Innungsfachbetrieb die vorhandene elektrische Anlage mit dem E-CHECK E-Mobilität überprüfen und gegebenenfalls modernisieren. Dieser schafft dabei die nötigen Voraussetzungen für die Installation einer Ladestation und garantiert ihren sicheren Betrieb; im Schadensfall schützen Prüfprotokoll und Prüfplakette vor eventuellen Ersatzansprüchen der Versicherung. Bei der Entscheidung für eine Wallbox berät der Innungsfachbetrieb gerne über eine geeignete Ladestation denn hier gibt es nicht nur preislich deutliche Unterschiede, sondern auch in Sachen Sicherheit, Einbindung an eine PV-Anlage und Bedienung. Und auch die Broschüre von ELEKTRO+ „Elektromobilität – Ladeinfrastruktur für Wohngebäude“ gibt einen Überblick über die wichtigsten Aspekte rund um das Aufladen in den eigenen vier Wänden.

Für das E-Bike, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut, gilt: Das Aufladen des E-Bike-Akku kann bequem zu Hause an der Steckdose erfolgen. Dabei gibt es jedoch auch ein paar Dinge zu beachten: Das Bike darf beim Laden beispielsweise nicht in Reichweite von brennbaren Materialien stehen. Außerdem braucht der Akku etwa zehn Minuten, um sich an die Raumtemperatur anzupassen, andernfalls kann er sich beim Laden aufblähen und entzünden. Eine weitere Gefahrenquelle: Steht das E-Bike längere Zeit ungenutzt im Keller, kann sich der Akku tiefenentladen. Dadurch steigt die Gefahr, dass der Akku in Brand geraten kann. Fahrradbesitzer*innen sollten das E-Bike deshalb spätestens alle ein bis zwei Monate aufladen, auch wenn sie nicht damit gefahren sind. Wer die Möglichkeit hat, sollte den Akku am besten draußen an einem wettergeschützten Platz aufladen. Bei der Planung und Installation einer Steckdose für den Außenbereich berät der qualifizierte Innungsfachbetrieb.

Staatliche Prämien für nachhaltige Mobilität

Um mehr E-Autos auf Deutschlands Straßen zu bringen, unterstützt die Bundesregierung den Kauf eines Elektrofahrzeugs mit einer Prämie. Das Bundesamt für Wirtschaft und Energie (BMWi) gewährt Käufern jetzt bis Ende 2025 eine Förderung für den Kauf eines Elektrofahrzeuges. Mit der Verdopplung des staatlichen Anteils am Umweltbonus können für Elektrofahrzeuge, die weniger als 40.000 Euro Nettolistenpreis kosten, bis zu 9.000 Euro als Fördersumme beantragt werden; für Hybrid-Autos sind es 6.750 Euro. Auch der Ausbau des Ladenetzes sowie die Förderung von Forschung und Entwicklung sollen zusätzlich mit 2,5 Milliarden Euro unterstützt werden. Für den Kauf und die fachgerechte Installation einer Wallbox werden derzeit 900 Euro Zuschuss vom Staat gewährt. Als zusätzlichen Vorteil können Elektrofahrer sich über eine Kfz-Steuerbefreiung und Privilegien wie gesonderte Fahrspuren oder Parkplätze freuen. Und auch wer mit dem Gedanken spielt, sich zunächst ein E-Bike zuzulegen, kann Förderungen in Anspruch nehmen, zumindest für Lastenräder mit Elektroantrieb. Einen Überblick über die verschiedenen Förderprogramme zur E-Mobilität gibt es hier.

In jedem Fall berät der E-Mobilität Fachbetrieb qualifiziert zu den verschiedenen Förder-möglichkeiten und allen technischen Fragen rund um die E-Mobilität. Den nächstgelegenen Fachbetrieb finden Interessierte im Internet unter www.elektrobetrieb-finden.de.

Quelle: Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) / Delia Roscher

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