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Zahl der Zuschüsse ist im Juni deutlich gestiegen

Nachfrage nach Erneuerbaren bei Heizungen wächst

Zuschüsse für Wärmepumpen legen zu. © Stiebel Eltron

Für Pelletheizungen, Wärmepumpen und Solarthermie gibt es seit 1. April mehr Zuschüsse. Das Interesse wächst.

Die Änderungen am Marktanreizprogramm, die zum 1. April 2015 in Kraft getreten sind, sollen dazu beitragen, Bauherren zum Einsatz erneuerbarer Energie bei Heizungen zu motivieren. Die Anträge beim BAFA sind seit April auch deutlich angestiegen, vor allem für Wärmepumpen. Ob das nur Mitnahmeeffekte sind von Bauherren, die die besseren Konditionen abgewartet haben, oder dauerhaft mehr Nachfrage auslösen kann, wird das zweite Halbjahr zeigen.

Holzheizungen konnten bislang noch nicht wirklich gewinnen, die Antragszahlen liegen in den drei Monaten nach den neuen Richtlinien nur geringfügig über dem Vorjahr. Aus Sicht von Martin Bentele, Geschäftsführer des Deutschen Pellet-Instituts (DEPI), ist die Richtlinie des Marktanreizprogramms beim BAFA dennoch "grundsätzlich gelungen und mit guten Fördersätzen ausgestattet." Dass sie innerhalb eines Vierteljahres schon gravierende Wirkung zeige, sei bei dem am Markt weitreichend anzutreffenden Desinteresse am Thema Heizung nicht zu erwarten, so Bentele weiter.

 

Für die kaum sichtbare Resonanz beim Verbraucher sieht er zwei Gründe: Die auf neun Monate erweiterte Frist im einstufigen Verfahren dränge den Antragsteller nicht gerade zur Eile. Bislang musste ein Antrag sechs Monate nach Inbetriebnahme der Anlage gestellt werden, nun sind es neun.

Verbraucher kennen Förderprogramme nicht

"Wesentlich schwerwiegender ist das generelle Wissensdefizit beim Verbraucher um diese hervorragenden Anreize zum Heizungstausch", so Bentele. Die Öffentlichkeitsarbeit der Verbände reiche nicht aus, um dies zu beheben. Die Bundesregierung sei gefordert, das MAP mit intensiver Aufklärungsarbeit und auch mit teuren Werbemaßnahmen zu begleiten, so Bentele. Das sieht auch Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe so. Wie gut das Marktanreizprogramm sei habe sich noch nicht wirklich herumgesprochen.

Er hoffe auch, dass vor allem Erdwärmepumpen nun einen Aufschwung erfahren, so Stawiarski. Da bekomme man durch Zuschüsse von bis zu 10.000 Euro die Erdwärmebohrungen quasi dazu. Man habe mittlerweile auch zwischen 80 und 100 Bohrunternehmen zertifiziert und im Verband, da trenne sich die Spreu vom Weizen.

Stawiarski stört, dass das seit dem Regierungswechsel für erneuerbare Energien zuständige Bundeswirtschaftministerium stärker auf Effizienz als auf Erneuerbare setze. Da gehe es eher um einfach und billig als um erneuerbar, moniert er. Außerdem schaffe man es ganz gut, im Neubau Erneuerbare zu integrieren. Schwieriger sei es, im Bestand zum Heizungstausch zu motivieren. Da gebe es häufig schnelle Ersatzbeschaffungen, wenn die Heizung kaputt sei, und dann würden fossile gegen fossile Heizungen getauscht.

 

 

 

Bentele ist für den Rest des Jahres zuversichtlich. "Ein erstes, leichtes Anzeichen für eine Verbesserung sind die Juni-Zahlen, die auch bei Pelletheizungen Mai um über 20 Prozent zugelegt haben - im Vorjahreszeitraum gab es da eine Abnahme."

Förderanträge ziehen seit Juni deutlich an

Bislang haben vor allem Wärmepumpen profitiert mit einem Sprung von 2.744 Anträgen im ersten Halbjahr 2014 auf insgesamt 5.519 im gleichen Zeitraum 2015. Die Anträge für Solarthermie sind im ersten Halbjahr 2015 auf 9.409 Anträge zurückgegangen (Vorjahreszeitraum 12.217). Damit konnte die Solarthermie den Platz eins im Förderranking bei Erneuerbaren nur knapp behaupten. Seit April gab es aber ein deutliches Plus, im Juni wurden erstmals die Vorjahreszahlen getoppt.

2014 wurden nach Einschätzung des BSW-Solar insgesamt 112.000 neue Solarwärme-Anlagen in Deutschland errichtet. Der Verband rechnet in diesem Jahr vor dem Hintergrund verbesserter Zuschüsse mit einer Modernisierungswelle und einem weiteren Anziehen der Nachfrage. Bei Pelletheizungen gab es im ersten Halbjahr einen Rückgang auf 9.767 Förderanträge ( Vorjahr 12.840), allerdings auch mit einem deutlichen Plus im Juni. von Pia Grund-Ludwig

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