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Preise sollen bis 2015 mit konventioneller PV gleichziehen

Forum: "Gebäudeintegrierte PV wird günstiger"

Richard Lunt stellt PV-Module für Fenster vor. © Karlheinz Sollbauer

Gebäudeintegrierte Fotovoltaik war ein Schwerpunkt des 6. Energy Forum im italienischen Bozen.

Auf dem 6. Energy Forum im italienischen Bozen diskutierten 50 Sprecher über die Integration von Systemen zur Nutzung solarer Energie in die Gebäudehülle. Johann Koinegg von PV Products aus Österreich sprach dabei von starken Kostensenkungen bei gebäudeintegrierter Fotovoltaik (BIPV): "Ab 2015 werden die Kosten per Kilowattpeak installierter Leistung bei gebäudeintegrierter Fotovoltaik unter den Kosten konventioneller PV liegen." Zu hohe Kosten sind bislang einer der Gründe, warum sich die Lösungen nicht behaupten konnten.

Zwei Vorträge stellten Innovationen vor, die sich mit Fotovoltaik in Fensterflächen von Gebäuden befassen. Die erste, die Kenichi Taira vom japanischen Unternehmen Kyosemi Corporation vorstellte, arbeitet mit kugelförmigen Solarzellen und nennt sich Sphelar. "Sphelar arbeitet mit kleinen Kugeln aus Silizium mit einem Durchmesser von einem bis zwei Millimetern. Diese Kugeln werden mit einem dünnen Draht verbunden oder in Glas oder eine durchsichtige Membran eingeschlossen."

Der Ertrag hänge weniger von der Ausrichtung der Fassade ab als bei gängigen Solarmodulen und sei gut geeignet für diffuses Licht. Die Zellen werden schon länger in einem kleineren Maßstab zur Energieversorgung von Mobilgeräten eingesetzt, nun sind sie auch für Anwendungen in der Gebäudeintegration marktreif.

In einer weiteren Präsentation stellte Richard Lunt von der Michigan State University, USA, die Potentiale transparenter Solarzellen vor, die er gemeinsam mit einem Forscherteam des Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt hat. Diese Forschergruppe arbeitet mit organischer Fotovoltaik. Die Module "ernten" Infrarotlicht und lassen sichtbares Licht durch. Damit ließe sich die gesamte Fensterfläche eines Gebäudes für PV nutzen. Derzeit machen Installationskosten immer noch einen großen Teil der Kosten für Solarsysteme aus. Diese würden sich durch in Fenster integrierte PV reduzieren. Die Forscher wollen die Zellen in den Scheibenzwischenraum von Zweischeibenglas integrieren, um sie zu schützen.

Bislang ist die Nutzung von Fenstern für Fotovoltaik entweder an der geringen Leistung der Zellen gescheitert oder daran, dass diese zu viel Licht geschluckt haben. Richard Lunt hat gemeinsam mit Vladimir Bulovic vom MIT eine Zusammensetzung der Zelle gefunden, die mit einer Beschichtung, die Infrarot-Licht reflektiert, zu mehr Effizienz führt. Sie soll sich in Zukunft der nicht-transparenter organischer PV annähern. Im Moment sind die Forscher aber noch ganz am Anfang, der Wirkungsgrad liegt erst bei 1,7 Prozent, 12 Prozent könnten es werden, so Lunt. 10 Prozent gelten bei organischer Fotovoltaik derzeit als Grenze zur Marktfähigkeit.

Quelle: Energy Forum / pgl

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