Die Bundesnetzagentur hat die vorläufigen Zahlen für die im Jahr 2009 installierten Fotovoltaik-Anlagen sowie den "EEG-Statistikbericht 2008" veröffentlicht. Laut Bericht stieg die installierte Leistung von Solaranlagen 2009 gegenüber dem Vorjahr um über 60 Prozent. Ein Viertel der nach dem EEG für erneuerbare Energien zu zahlenden Vergütung in Höhe von 2,2 Milliarden Euro entfiel 2008 auf Solaranlagen.
Seit dem 1. Januar 2009 müssen Anlagenbetreiber der Bundesnetzagentur Standort und Leistung neu in Betrieb gehender Fotovoltaik-Anlagen melden. Auf der Basis dieser Meldungen werden die Degressions- und Vergütungssätze für das Folgejahr berechnet. Im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. September 2009 gab es ein Plus an installierter Leistung von rund 1,5 Gigawatt. Allein aus den vorläufigen Zahlen für die Monate Oktober bis Dezember 2009 ergibt sich ein weiterer Zuwachs von 2,3 Gigawatt.
Die Endabrechung für Einspeisevergütungen nach dem EEG 2008 zeigt, dass bei der installierten Leistung die Windkraft mit 67 Prozent vor der Solarenergie mit 18 Prozent und der Biomasse mit 10 Prozent lag. Auch bei der eingespeisten Strommenge dominierte Windkraft mit 57 Prozent, gefolgt von Biomasse mit 27 Prozent und Solarenergie mit 6 Prozent. Von gezahlten Vergütungen in Höhe von insgesamt rund neun Milliarden Euro erhielt Windkraft 39 Prozent, die Biomasse 30 Prozent und die Solarenergie 25 Prozent. Der Anteil der Solarenergie ist also überproportional hoch.
Die Differenz zwischen der Einspeisevergütung für EEG-Strom und den Einnahmen aus seiner Vermarktung an der Börse wird über die EEG-Umlage finanziert. Für das Jahr 2010 beträgt die EEG-Umlage, die von den Übertragungsnetzbetreibern jährlich bis zum 15. Oktober für das folgende Kalenderjahr ermittelt wird, 2,047 Cent pro Kilowattstunde. Aussagen, dass sich die EEG-Umlage für 2011 aufgrund der Zunahme von EEG-Strom verdoppele, seien verfrüht, meint Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur. So waren beispielsweise die Monate Januar und Februar 2010 relativ windarm, so dass die erzeugte EEG-Strommenge unter den Erwartungen lag. Andererseits sei in diesem Jahr mit einem weiterhin starken Zubau von EEG-Erzeugungsanlagen zu rechnen, so Kurth. Schließlich bewege sich der derzeitige Börsenpreis unterhalb des für die EEG-Umlage prognostizierten Wertes. "Je niedriger das Börsenpreisniveau ist, desto größer ist die Differenz zu den EEG-Vergütungssätzen. Umso eher steigt dann auch die EEG-Umlage", erläuterte Kurth.
Er warnte aber auch vor Schutzbehauptungen der Stromkonzerne, die eine Erhöhung der EEG-Umlage zu einer Erhöhung des Strompreises nutzen. Verbraucher sollten kritisch sein, wenn Preissteigerungen allein mit der Erhöhung der EEG-Umlage begründet werden und Wechselmöglichkeiten zu Anbietern prüfen, die ihre Einkaufsvorteile an die Verbraucher weitergeben, sagte Kurth weiter. pgl