Zu einem gesunden Raumklima gehört richtiges Lüften. Denn regelmäßiges, gründliches Lüften sorgt für eine gute Versorgung mit Sauerstoff bei den Menschen, vermeidet Schimmel in den eigenen vier Wänden und Bauschäden am Haus. Worauf aber kommt es beim richtigen Lüften an?
Schimmelgefahr bannen
Das Wichtigste ist der gründliche Luftaustausch, ohne dass die Wohnung auskühlt. Immerhin gibt ein Vier-Personen-Haushalt täglich etwa sechs bis zwölf Liter Wasser ab. Zu viel Feuchtigkeit kann Schimmel auslösen, wenn diese auf zu ausgekühlten Innenraumoberflächen kondensiert und nicht zügig nach außen gelangt. Wer lüftet, sollte daher am besten stoßlüften und querlüften – also die Fenster so weit wie möglich öffnen. Das sorgt schnell für frische Luft und geringere Luftfeuchtigkeit. „Anders als häufig befürchtet, werden die Innenwände durch umsichtiges Stoßlüften kaum ausgekühlt“, erklärt Frank Lange, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) und erläutert: „Zudem bietet sich das sogenannte Querlüften an, die Fenster auf möglichst gegenüber liegenden Seiten zu öffnen, und zwar unter persönlicher Aufsicht. In der kalten Jahreszeit darf das Stoßlüften gerne auch etwas kürzer ausfallen. Der VFF empfiehlt bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt das Stoßlüften auf fünf Minuten zu begrenzen. Bei Außentemperaturen von 0-10 Grad Celsius sollte die Lüftungsdauer hingegen rund 10 Minuten betragen, bei darüber liegenden Außengraden sollte es eine Viertelstunde sein.
Wie oft gelüftet werden sollte, hängt von der Feuchtebelastung der Räume ab. Grundsätzlich gilt: Je mehr Menschen oder auch Tiere sich im Haushalt aufhalten und je mehr sich diese bewegen, desto häufiger sollte auch gelüftet werden. Enger getaktetes Lüften ist auf jeden Fall beim Wäschetrocknen in der Wohnung notwendig, ob nun auf dem Wäscheständer oder im Trockner. Gibt es viele Pflanzen oder Aquarien, auch sie sind Feuchtequellen, sollte ebenfalls öfter gelüftet werden.
Vermeiden von Dauerlüftung durch Kippen
Das immer noch weit verbreitete, lange „Fenster auf Kipp stellen“ ist hingegen gar keine gute Idee: Zum einen kann es zum starken Auskühlen der Räume führen. Zum anderen werden mögliche Einbrecher von den leicht von außen zu öffnenden Fenstern angezogen. Denn schnell geraten auf Kipp gestellte Fenster bei den Bewohnern in Vergessenheit und werden zum Einbruchrisiko.
Heizung runterregeln
„Wichtig für das richtige Lüften ist, dass die Fenster vollständig geöffnet werden“, betont VFF-Geschäftsführer Lange. Zur Optimierung des Wärmeverbrauchs sollten die Bewohner auch die Heizung im Auge behalten. „Während des Lüftens sollten die Heizkörper heruntergeregelt werden, entweder händisch oder über automatische Heizventile, die einfach und kostengünstig nachgerüstet werden können”, empfiehlt Fensterexperte Lange. Wem das händische Öffnen und Schließen der Fenster zu aufwändig ist, kann sich auch automatisch öffnende Fenster zulegen. Zur Verfügung stehen unter anderem motorisierte Fensterantriebe und automatisierte Lüfter, die sich im Fenster oder im Sonnenschutzkasten befinden. Diese können per Knopfdruck oder „smart“ bedient werden. Kombiniert mit einer Wärmerückgewinnung ist das besonders wirtschaftlich. Aber auch andere, nicht-automatisierte Fensterlüftungen, die direkt in das Fenster eingearbeitet sind, stehen zur Verfügung. „Die heute erhältlichen Lösungen rund um Lüftung, Sicherheit und Wohlbefinden machen eine Modernisierung meist sehr attraktiv, auch vor dem Hintergrund staatlicher Fördergelder“, erklärt VFF-Geschäftsführer Lange.