StartUp der Uni Hohenheim installiert vertikalen Garten in Stuttgarter Innenstadt

Pflanzenfassade sorgt für bessere Luft in der Großstadt

Der vertikale Fassadengarten zieht vom Campus der Uni Hohenheim an den Rotebühlplatz. © Uni Hohenheim/Corinna Schmid

Die Stadt Stuttgart hat die Garteninstallation des Hohenheimer Startups Visioverdis gekauft. Der vertikale Fassadengarten soll auf zehn Meter Höhe frei hängend auf dem Rotebühlplatz installiert werden.

Zum 200. Jubiläum der Universität Hohenheim stand eine 8,50 Meter lange und 3,50 Meter breite Pflanzenfassade mit drei waagrechten, rotierenden Bäumen auf dem Campus. Nun steht der Umzug vom 4. bis 6. Mai zum Rotebühltreff am Rotebühlplatz an. "Die Stadt wird im Sommer heißer, sodass wir zur Kühlung mehr Grün ausbringen müssen. Mich freut besonders, dass wir für den Fassadengarten eines Stuttgarter Start-Ups einen so prominenten und geeigneten Standort am Rotebühlplatz gefunden haben", sagte Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn.

Das Startup hat sich die innovative Begrünung von Städten und Mega-Citys zum Ziel gesetzt. Wo der Platz für Parks fehlt, können Gebäudefassaden als Gärten etabliert werden. Diese Pflanzenwände wirken als Lärmdämpfer, binden Kohlenstoffdioxid, verbessern die Luftqualität und haben im Sommer eine kühlende Wirkung. „Das Bedürfnis, Großstädte begrünen zu wollen, wächst stetig. Nicht nur die Stadt Stuttgart, sondern auch Firmen aus anderen Städten und aus dem Ausland kontaktieren uns“, sagt Alina Schick, Gründerin und Geschäftsführerin von Visioverdis.

Rotierende Ligusterbäumchen

Das Besondere des Fassadengartens ist, dass die Ligusterbäumchen rotieren: Durch die Rotation verändert sich für die Pflanzen die Schwerkraft- und Lichtwahrnehmung, sodass diese stets horizontal wachsen. Pro Minute sind es zwischen 0,1 und 1,6 Umdrehungen. Zudem bleiben die Bäume klein, es wachsen dafür mehr grüne Blätter als bei der herkömmlichen Pflanzung.

GraviPlant nennt Visioverdis diese Idee. Seit 2011 forscht Schick an den waagerecht wachsenden Pflanzen und entwickelte ein Technologie-Konzept, bei dem die Fassaden mit LAN, Wasser- und Stromleitung verbunden sind. Auf diese Weise werden die Pflanzen automatisch versorgt. Sensoren steuern Bewässerung, Rotation und LED-Beleuchtung.

Energiesparende Klimaanlage

Im Vordergrund steht die Verbesserung der Luftqualität. Mehr Pflanzen filtern mehr Schadstoff und produzieren zusätzlichen Sauerstoff. Die Fassadengärten könnten deshalb für die Mega-Citys im asiatischen Raum eine Lösung sein. „Das botanische Potential der Pflanzen wird oft vergessen“, sagt Schick. Im Vergleich zu Klimaanlagen würden sie weniger Energiekosten verursachen, als Feinstaubfilter fungieren und einen ästhetischen Anblick bieten. Quelle: Uni Hohenheim / al

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.