Wärmepumpen funktionieren nur dann gut, wenn sie sorgfältig installiert werden. Dann haben sie ökonomische und ökologische Vorteile gegenüber Anlagen mit fossilen Brennstoffen. Das ist das wesentliche Ergebnis von Langzeittests, die das Fraunhofer Institut für Solare Energietechnik durchgeführt und jetzt abgeschlossen hat.
Im Projekt "WP-Effizienz", dessen Endbericht gerade fertig gestellt wurde, hat ein Forscherteam um Marek Miara sich Wärmepumpen in Neubauten angeschaut, beim Projekt "WP im Gebäudebestand", das Ende 2010 abgeschlossen wurde, waren die Anlagen überwiegend in unsanierten Häusern installiert. Fazit aus den rund 200 untersuchten Systemen: Die besten Anlagen erreichen eine Jahresarbeitszahl von 4 und darüber. Es gibt eindeutige Kriterien, die bereits bei der Auswahl des Wärmepumpensystems eine wichtige Rolle für die Effizienz spielen, zum Beispiel die Wärmequelle und das Wärmeverteilungssystem. Auch die Planung, die Installation und der Betrieb der Anlagen sind entscheidend für die tatsächlich erreichte Effizienz und damit die ökologische und ökonomische Sinnhaftigkeit der Wärmepumpenanlagen.
In der Sanierung gilt: Sind Häuser nicht gut gedämmt oder kann nicht mit niedrigen Vorlauftemperaturen wie bei Fußboden- oder Wandheizungen gearbeitet werden, verbrauchen Wärmepumpen viel Strom. "Außerdem sollte die tatsächliche Effizienz der Anlage im Betrieb regelmäßig überprüft werden", sagt Claudia Rist vom Landesprogramm Zukunft Altbau. Das wird häufig vernachlässigt. In einer 2009 erschienenen Studie der baden-württembergischen Landesenergieagentur KEA über die Betriebserfahrungen mit Wärmepumpen gaben 90 Prozent der Hauseigentümer als Kaufmotiv die Umweltvorteile an, 82 Prozent die Wirtschaftlichkeit. Für die Studie wurden 125 Besitzer von kleinen Wohnhäusern befragt. Nur drei konnten detailliert Auskunft darüber geben, ob die erhofften Werte eingetreten sind. Um die Anlagen kontrollieren zu können, sind ein separater Stromzähler und ein Wärmemengenzähler notwendig.
Am besten arbeiten nach den Ergebnissen der Erhebung der Freiburger Forscher Systeme, die das Erdreich als Wärmequelle nutzen und ein Heizungssystem mit niedrigen Vorlauftemperaturen verwenden. Allerdings sind diese auch am teuersten. Miara warnt davor, die Jahresarbeitszahl als alleiniges Kriterium für die Effektivität zu verwenden. Die sei wichtig, aber nicht immer entscheidend. So erreiche beispielsweise eine Luft-Wärmepumpe, die mit einer Solaranlage gekoppelt sei eine schlechte Jahresarbeitszahl, weil sie nur unter ungünstigen Randbedingungen anspringe. Effektiv sei sie aber dennoch, da sie als Heizungsunterstützung das erreiche, was gewünscht sei.
In einem Folgeprojekt, das derzeit läuft, machen die Freiburger Forscher das Monitoring bestehender Anlagen öffentlich. Acht Hauseigentümer machen anonymisierte Daten zu ihren Wärmepumpen im Internet öffentlich zugänglich. So kann online der reale Betrieb dieser Wärmepumpenanlagen unter "Auswertung und Messdaten" eingesehen werden. Viele grafische Details und Erklärungen zu diesen Wärmepumpen-Anlagen sind hier hinterlegt.
Von unserer Redakteurin Pia Grund-Ludwig