Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Rechner soll Orientierung beim Heizungskauf bieten

Wärmekompass vergleicht Wirtschaftlichkeit und Klimabilanz

Leitfaden erfasst, welche Wärmetechnologie sinnvoll ist. © S. Thole

Wer seine alte Heizung im Keller erneuern möchte, sich mit der Entscheidung aber schwer tut, der kann beispielsweise den Wärmekompass der Agentur für Erneuerbare Energien nutzen. Dieser liefert einen Überblick zu durchschnittlichen Anschaffungs- und Betriebskosten sowie dem CO2-Ausstoß verschiedener Heizungen für unterschiedliche Gebäudetypen.

"Unser Kompass bietet privaten Heizungsbesitzern und -planern, aber auch Kommunalvertretern und Gewerbetreibenden, eine Berechnung mit einer unabhängigen Vollkostenanalyse auf Basis der tatsächlichen Verbrauchsdaten", erklärt 

Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), die Funktionsweise. "Die Realität lässt sich zwar nicht eins zu eins in Algorithmen übersetzen, aber der Kompass kann eine Orientierung bieten".

Mit dem Wärmerechner reagiert die AEE auf einen Bedarf: Rund zwei Drittel aller zentralen Heizungen sind veraltet und technisch ineffizient. Ein Austausch der Heizungsanlagen steht in vielen Kellern an. Der Wärmekompass liefert einen Überblick zu durchschnittlichen Anschaffungskosten und Betriebskosten sowie dem CO2-Ausstoß verschiedener Heizungen für unterschiedliche Gebäudetypen. Die Berechnungshintergründe basieren auf umfangreichen Daten des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) an der Universität Stuttgart. Dadurch ist der Wärmekompass in der Lage, Berechnungen für Altbauten, Neubauten, Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbeimmobilien und größere Gebäudekomplexe durchzuführen.

Der Rechner stellt die Vollkosten von Gas- und Ölkesseln, Holzkesseln (auf Basis von Pellets, Hackschnitzeln, Scheitholz) sowie Wärmepumpensystemen einander gegenüber. Weiterhin werden entsprechende Kombinationen mit solarthermischen Anlagen zur Heiz- und Brauchwasserbereitstellung bereitgestellt. Es werden die jährlichen kapitalgebundenen, betriebsgebundenen und verbrauchsgebundenen Kosten für die einzelnen Wärmeversorgungstechnologien ermittelt. "Damit bietet der Wärmekompass für Heizungsbesitzer eine Grundlage zur Beurteilung und zum Vergleich der Gesamtkosten verschiedener Wärmeversorgungsoptionen", sagt Ludger Eltrop, Abteilungsleiter Systemanalyse und erneuerbare Energien am IER. 

Zudem führt der Wärmekompass die Menge an Treibhausgasen auf, die jeder Heizungstyp verursacht. Denn bis 2050 soll der Gebäudebestand nahezu klimaneutral werden. Erneuerbaren Energien rechnen sich in einigen Fällen bereits im Vergleich zu fossilen Energieträgern. "Dennoch benötigen wir erhöhte Anstrengungen im Wärmesektor, um die Kostennachteile in manchen Fällen auszugleichen, wie beispielsweise eine CO2-Bepreisung", resümiert Brandt. 

Gefördert wurde die Entwicklung des Wärmekompasses durch das Bundeslandwirtschaftsministerium über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe. Quelle: AEE / al

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