Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Schnäppchenangebote werden durch hohen Stromverbrauch teuer

Verbraucherzentrale warnt vor Kosten für Klimageräte

Nicht alle Klimageräte kühlen energieeffizient. © Vaillant

Vor Schnäppchen-Angeboten bei Raumklimageräten warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Vor Schnäppchen-Angeboten bei Raumklimageräten warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Geräte kühlten häufig weniger als erwartet und verbrauchten viel Strom. Die Stiftung Warentest hat bei 12 geprüften Geräten zusätzliche Stromkosten zwischen 400 bis über 900 Euro für jeweils 3000 Betriebsstunden errechnet. Der Test, auf den sich die Verbraucherzentrale bezieht, ist allerdings bereits drei Jahre alt.

Die Verbraucherzentrale rät, sich vor dem Kauf über die einzelnen Modelle zu informieren. Die oft angebotenen, einteiligen Monoblockgeräte schaffen es nach Untersuchungen der Stiftung Warentest kaum, einen mittelgroßen Raum mit beispielsweise 35 Grad Innentemperatur in annehmbarer Zeit ausreichend herunterzukühlen. Dies gilt insbesondere bei Räumen mit direkter Sonneneinstrahlung oder schlecht gedämmten Dachgeschosswohnungen.
Stattdessen müssen zumeist störende Betriebsgeräusche von Kompressor und Lüfter in Kauf genommen werden. Die Klimageräte blasen die Abwärme durch einen Abluftschlauch nach außen. Wird der Schlauch durch einen Fenster- oder Türspalt gesteckt, strömt ständig neue warme Luft von draußen in den Raum nach. Halten die Bewohner den Raum, der gekühlt werden soll, nicht geschlossen, verstärkt sich durch den permanent erzeugten Unterdruck auch der Nachstrom warmer Luft aus angrenzenden Zimmern.

Etwas effektiver kühlen die so genannten Splitgeräte. Dabei wird der Kompressor  im Außenbereich montiert. Anders als bei Monoblock-Modellen muss bei Splitgeräten ein Verbindungsschlauch für Stromleitung und Kältemittel - etwa durch die Wand - zum Kompressor geführt werden. Diese Montage ist bei Geräten mit besonders klimagefährlichen fluorierten Kältemitteln seit Juli 2008 nur noch durch einen Fachbetrieb zulässig. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten. Sind für die Installation bauliche Veränderungen erforderlich, muss der Wohnungseigentümer oder die Eigentümergemeinschaft zustimmen.

Auch Klimageräte der Klasse A seien keine Energiesparer, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Sie verbrauchen zwar rund 10 bis 15 Prozent weniger Strom als Geräte der Klasse C, zählen damit aber immer noch zu den Großverbrauchern im Haushalt. Drei der sieben von der Stiftung Warentest gecheckten Monoblockgeräte schmückten sich sogar mit Energieeffizienz-Etiketten der Klassen A und B, die sie aber in den Tests gar nicht erreichten. Drei der fünf getesteten Splitgeräte verbrauchten noch im Standby 7 bis 8 Watt, ohne zu kühlen.

Besser als Klimageräte ist häufig passiver Sonnenschutz wie Sonnensegel, Roll- oder Fensterläden. Auch richtiges Dämmen kann eine sinnvolle Alternative darstellen. pgl

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