Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Kleinstanlagen bis 1 kW elektrisch erhalten 1.500 Euro

Sätze für Förderung von Mini-KWK veröffentlicht

Förderung ist auf Kleinst-KWK zugeschnitten. © Vaillant

Das Umweltministerium nimmt ab April die Förderung von Mini-KWK-Anlagen wieder auf. Jetzt liegen die Fördersätze vor.

Das Bundesumweltministerium hat die neuen <link fileadmin user_upload bauen_und_sanieren heizung mini-kwk richtlinie_mini_kwk_bf.pdf _blank richtlinie>Richtlinien für die Förderung von Mini-KWK-Anlagen bis 20 kW veröffentlicht. Die gute Botschaft: Den höchsten Fördersatz pro kW gibt es bis zu einem kW elektrischer Leistung. Damit erhalten die meisten in den vergangenen Monaten vorgestellten Kleinstanlagen 1.500 Euro. Der Wermutstropfen: Das Fördervolumen ist auf insgesamt 20 Millionen Euro gedeckelt, dann ist der Topf ausgeschöpft. Manche Hersteller fürchten schon wieder ein Stopp and Go.

Fördervoraussetzung ist, dass die Anlagen im Leistungsbereich bis einschließlich 20 kWel liegen, über einen Wartungsvertrag betreut werden, nicht in Gebieten mit einem Anschluss- und Benutzungsgebot für Fernwärme liegen und einen Energiezähler zur Bestimmung der Strom- und Wärmeerzeugung im KWK-Prozess haben.

Voraussetzung für eine Förderung ist außerdem das Erfüllen anspruchsvoller Effizienzanforderungen der Anlagen: Die Anforderungen der EU-KWK-Richtlinie für Kleinstanlagen müssen deutlich übertroffen werden. Die Primärenergieeinsparung muss für Anlagen kleiner 10 kW mindestens 15 Prozent und für Anlagen von 10 kW bis einschließlich 20 kW mindestens 20 Prozent betragen. Außerdem ist ein Gesamtjahresnutzungsgrad von mindestens 85 Prozent einzuhalten.

Weitere Anforderungen sind unter anderem das Vorhandensein eines Wärmespeichers mit einem Energiegehalt von mindestens 1,6 kWh pro installierte kW, einer Steuerung und Regelung für eine wärme- und stromgeführte Betriebsweise inklusive eines intelligenten Wärmespeichermanagements sowie eines Messsystems zur Bestimmung des aktuellen Strombedarfs (Smart Meter) für Anlagen ab 3 kW.

Das Förderprogramm wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) administriert. Ab 1. April 2012 können dort Anträge eingereicht werden. Bis 15. März 2012 will das Amt eine Liste derjenigen Anlagen veröffentlichen, die förderfähig sind.

Der Investitionszuschuss ist nach der elektrischen Leistung der Anlagen gestaffelt. So erhalten sehr kleine, für Ein- und Zweifamilienhäuser besonders geeignete Anlagen mit einer Leistung von 1 kW 1.500 Euro, große Anlagen mit 19 kW hingegen 3.450 Euro.

KWK-Anlagen erreichen durch die Nutzung der bei der Stromerzeugung anfallenden Abwärme eine besonders hohe Brennstoffausnutzung und sind daher besonders klimafreundlich. Die Speicherung der Wärme ermöglicht die flexible Bereitstellung der gesicherten Leistung. Dadurch tragen die Anlagen auch zur Systemintegration fluktuierender erneuerbarer Energien bei.

Die Anlagen können überall dort eingesetzt werden, wo ein Wärmebedarf besteht, zum Beispiel in Wohngebäuden sowie im Bereich Gewerbe, Handel, Dienstleistungen. Um den Einsatz derartiger hocheffizienter Anlagen künftig in allen relevanten Anwendungsbereichen voranzubringen und systemgerecht zu nutzen, bedarf es gezielter wirtschaftlicher Anreize.

Produkte dazu gibt es bereits eine ganze Reihe. Bereits seit über zwei Jahren ist als kleine Anlage für den Bedarf von Ein- und Zweifamilienhäusern mit einer elektrischen Leistung von einem Kilowatt und 7 Kilowatt thermischer Leistung 2GHome auf Basis der Whispergen zu haben. 800 Anlagen waren Stand September 2011 in Deutschland bislang installiert. Lichtblick hatte bis Ende September 2011 nach eigenen Angaben 250 Anlagen aufgebaut. Vaillant verkauft die Ecopower 1.0 seit Juli 2011. Sie erzeugt 1 Kilowatt elektrische und 2,5 Kilowatt thermische Leistung. Damit ist das Verhältnis von Wärme zu Strom besonders günstig.

Viessmanns Vitotwin 300-W mit einem Kilowatt elektrischer und 6 Kilowatt thermischer Leistung ist seit dem 1. September 2011 erhältlich. Senertec hat die ersten Dachs Stirling SE Mikro-KWK-Anlagen im Oktober 2011 ausgeliefert. Den Preis gibt das Unternehmen mit knapp 16.000 Euro inklusive Warmwasserbereitung netto für das Erdgasgerät und 16.200 Euro für das Flüssiggasgerät an. Bei Brötje hat ebenfalls im Oktober 2011 der reguläre Verkauf der EcoGen WGS begonnen. Deren Herz ist ein Stirling-Motor, der 5 Kilowatt Wärme und zugleich 1 Kilowatt elektrische Energie liefert.

von unserer Redakteurin Pia Grund-Ludwig

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