Die Preise für Wärmepumpenstrom liegen laut BWP im Durchschnitt bei 21,65 Cent pro Kilowattstunde (kWh) und damit leicht über Vorjahresniveau (21,33 Cent/kWh). Grund hierfür seien vor allem gestiegene Umlagen (+0,47 Cent), die Marktpreise hingegen sind leicht gesunken (-0,23 Cent). Der Anteil der staatlich regulierten Preisbestandteile steigt damit auf 77,8 Prozent des Verbraucherpreises (Vorjahr 75,8 Prozent).
Früher waren die örtlichen Grundversorger verpflichtet, spezielle Tarife für Wärmepumpenstrom anzubieten. Seit dem Sommer 2007 besteht diese Verpflichtung nicht mehr, berichtet das Vergleichsportal Verivox. "In der Praxis bieten die Grundversorger jedoch nach wie vor spezielle Tarife für Wärmepumpenstrom an – allerdings schwanken die Preise je nach Versorger stark", schreibt Verivox.
Zur Preisentwicklung heißt es beim BWP: "Gas ist im Jahr 2017 günstiger geworden und kostete im Durchschnitt 6,07 Cent/kWh für einen mittleren Haushaltsverbraucher (Vorjahr 6,54 Cent/kWh). Die Ölpreise hingegen sind leicht gestiegen auf 5,5 Cent/kWh. Wärmepumpenstrom bleibt damit deutlich teurer als fossile Brennstoffe. Die Preisschere im Verhältnis zu Erdgas vergrößerte sich 2017 weiter, zum Heizöl verkleinerte sie sich geringfügig."
Dazu Martin Sabel, Geschäftsführer des BWP: "Viele Hausbesitzer schrecken angesichts der anhaltend hohen Strompreise vor einer Wärmepumpe zurück und bleiben lieber beim vermeintlich billigen Kessel. Dabei ist Deutschland auf dem Weg, seine Klimaschutzziele 2020 krachend zu verfehlen. Dass der Staat diese Lage durch die Strompreis-Treiberei selbst verursacht hat, ist dramatisch."
Als Lösung schlägt der BWP vor, alle Stromkunden deutlich zu entlasten: Zum einen durch eine Abschaffung der Stromsteuer, zum anderen durch eine Finanzierung der EEG-Ausnahmen der energieintensiven Industrie aus Steuermitteln. "Es wird eine Hauptaufgabe der neuen Bundesregierung sein, die energiewendeschädliche Schieflage zu beseitigen. Ansonsten wären alle Bekenntnisse zur Energiewende oder zum Pariser Klimaabkommen nur Sonntagsreden", mahnt Sabel. Quelle: BWP / sue