Europaweit sind schätzungsweise 60 Prozent aller Heizungsanlagen alt und ineffizient, ihr Anteil am Ausstoß von Treibhausgasen erheblich. Allein in Deutschland kommt in gut einem Fünftel aller Gebäude Öl zum Einsatz, nach Erhebung der Schornsteinfeger sind dies rund 5,4 Millionen Ölheizungen. Zudem wissen viele Deutsche nicht, wie viel Energie ihre Heizung verbraucht. Das EU-Projekt „HARP“ (Heating Appliances Retrofit Planning) will das ändern und informiert über die Nachteile ineffizienter Heizsysteme sowie Alternativen. Ziel ist es, Heizungssanierungen anzustoßen und den Nutzen moderner energieeffizienter Anlagen aufzuzeigen.
Mit dem kostenfreien HARP Online-Tool lässt sich der Energieverbrauch der Heizung einfach und problemlos feststellen. Der Check ist in zwei Versionen – sowohl für Privatpersonen als auch für Fachleute – möglich. In nur wenigen Schritten lassen sich die Effizienzklasse des vorhandenen Heizsystems feststellen sowie Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und damit des CO2-Austoßes ermitteln. Darüber hinaus informiert das Tool über bundesweite Förderprogramme für Heizungssanierungen. Allein durch den Einbau eines neuen effizienteren Heizgerätes lassen sich im Durchschnitt 15 Prozent an Heizkosten und CO2-Emissionen einsparen. Fehlende Angaben ergänzt das Online-Tool mit Durchschnittswerten und kategorisiert das vorhandene Heizsystem in eine Effizienzklasse.
Neben der Aufklärung von Eigentümer*innen von Ein- und Zweifamilienhäusern steht die Unterstützung von Heizungs-Fachleuten im Fokus des HARP-Projekts. Hierzu steht auf der Webseite www.zukunft-haus.info/harp umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung. Das vom Online-Tool errechnete Effizienzlabel sowie aufgezeigte Alternativen können zur Beratung verwendet werden. HARP-Schulungsmaterial und -programme ergänzen das Angebot für Expert*innen.
Das EU-Horizon 2020-Projekt „Heating Appliances Retrofit Planning“, kurz HARP, betreibt Aufklärungsarbeit in Deutschland, Frankreich, Italien, Portugal und Spanien. Die Informationskampagne soll Hauseigentümer*innen für das Thema Heizungssanierung sensibilisieren und Fachleute in ihrer Arbeit unterstützen. In Deutschland ist die Deutsche Energie-Agentur (dena) als Umsetzungspartner damit beauftragt, Aufmerksamkeit für das Projekt zu erzeugen.
Quelle: Deutsche Energie-Agentur (dena) / Delia Roscher