Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Geothermie-Unternehmen müssen Auflagen umsetzen

Freigabe für Geothermie in wenigen Wochen möglich

Wenn die Geothermie-Unternehmen verbindliche Aussagen zur Qualitätssicherung treffen, können die Beschränkungen für Geothermie in Baden-Württemberg fallen.

Ein Runder Tisch des GtV-Bundesverbands Geothermie und des Bundesverbands Wärmepumpe mit Bohrfirmen aus Baden-Württemberg hat Maßnahmen zur Qualitätssicherung bei Geothermie-Bohrungen angekündigt. Anlass war eine Bohrpanne in Leonberg, die zu Schäden an mindestens 24 Häusern geführt hat. Wenn verbindliche Aussagen der Branche vorlägen, würden auch die derzeitigen Beschränkungen für Bohrungen aufgehoben, so das baden-württembergische Umweltministerium gegenüber EnBauSa.de. Man rechne hier eher mit Wochen als mit Monaten, so Pressesprecher Frank Lorho. Im Moment seien unter anderem noch Details der verschuldensunabhängigen Versicherung bei Bohrpannen unklar.

Einigkeit bestand bei dem Runden Tisch darüber, dass die Branche jederzeit in modernste Technologie investieren und die Überwachung von Erdwärmesondenbohrungen verstärken muss. Sollten in Zukunft erneut Schäden auftreten, könnten Soforthilfen durch eine projektbezogene Versicherungslösung finanziert werden. Diese soll verursacherunabhängig konzipiert sein. Dadurch können Geschädigte unverzüglich eine finanzielle Unterstützung bis zu einer Million Euro erhalten, auch wenn der Verursacher noch nicht feststeht.

Zudem beschlossen die 16 anwesenden Bohrunternehmen einvernehmlich, die Deckungssumme ihrer Haftpflichtversicherung auf mindestens fünf Millionen Euro anzuheben. Darüber hinaus willigten sie in die Fremdüberwachung ihrer Qualitätsstandards ein, die von externen, unabhängigen Einrichtungen wie TÜV, Dekra oder privaten Sachverständigen durchgeführt werden soll. Die Verbände sehen gleichzeitig vor, Schulungen für Bohrunternehmer und Überwachungsbeauftragte zu veranstalten, um ein hohes Qualitätsniveau in der Branche sicherstellen zu können.

Das baden-württembergische Umweltministerium hatte auf die Schadensfälle mit einer Tiefenbegrenzung von Bohrungen bis zum ersten Grundwasserstockwerk reagiert. Diese Begrenzung sei für die Unternehmen der Geothermiebranche existenzbedrohend, so der Bundesverband Geothermie, und auch nicht zielführend. pgl

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