Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Flächenheizung

Eine Alternative zur Klimaanlage

Sanierung eines Einfamilienhauses mit einer Deckenheizung / -kühlung im Trockenbau mit Konterlattung von mfh systems. Foto: Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (BVF)

Eine sinnvolle Alternative zu Ventilatoren und Klimaanalgen ist die „Stille Kühlung“: Diese ist extrem langlebig, umweltfreundlich und energieeffizient. Zudem ist sie in Kombination mit und als Umfeldmaßnahme um die Wärmepumpe sogar förderbar.

Wie funktioniert die Stille Kühlung?

Im Kühlfall wird dem Raum Wärme entzogen, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Bei der Kühlung über die Raumumschließungsflächen, auch stille Kühlung genannt, findet die Kühlleistung vorwiegend durch Strahlungsaustauch statt. Die direkte Ableitung der Wärmeenergie über den gekühlten Boden oder die Decke verhindert, dass sich der gesamte Raum bei hohen Außentemperaturen und Sonneneinstrahlungen aufheizt. Die Räume werden so ohne Zugluft bei geringsten Betriebskosten und größtmöglicher Behaglichkeit sanft gekühlt, indem Wasser, durch die verbauten Rohrleitungen fließt. So kann die mit einer Wärmepumpe kombinierte Flächenheizung nicht nur im Winter heizen, sondern auch im Sommer als sehr wirtschaftliche Alternative zu einer Klimaanlage dienen.

Grundsätzlich gilt: Alle raumumschließenden Flächen, also Boden, Wand und Decke kommen für die Flächenkühlung in Frage, am besten eignet sich jedoch die Decke. So zeigen Untersuchungen, dass eine Kühlung von der Decke als am behaglichsten empfunden wird und auch die beste Kühlung bringt.

Kostenersparnis bei der Kälte- bzw. Wärmeerzeugung

Durch das günstigere Temperaturniveau im System werden Energieeinspareffekte bei der Energieerzeugung im Heiz- und Kühlbetrieb erzielt. Zudem werden auch die Wärmeverluste bei der Energieverteilung minimiert. Das ermöglicht in idealer Weise die Kombination zum Beispiel mit Wärmepumpenanlagen und mit regenerativen Energien. So kann bei Wärmepumpen mit Erdsonden in vielen Fällen eine direkte Kühlung durch die Geothermie ohne Energieeinsatz für den Kältekreislauf erfolgen.

Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kann über den Verdichter das Kühlmittel wie bei einem Kühlschrank herabgekühlt werden, dies aber mit einer hohen Effizienz, da das durchströmende Wasser nur wenige Grad kühler als die Raumlauft sein muss, um den angenehmen Effekt der Stillen Kühlung zu erzielen.

Auch im Lastfall Heizen werden aufgrund der geringen Systemtemperaturen (maximal 30 bis 35 °C) hohe Energieeinsparmöglichkeiten erzielt. Das schützt Ressourcen und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.

Der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen zeigt in vielen Praxisbeispielen wie die Stille Kühlung in den unterschiedlichsten Gebäuden gelöst wurde. In Olsberg wurde ein Einfamilienhaus mit einer Fußbodenheizung und -kühlung ausgestattet. Eine Wärmepumpe mit Pufferspeicher und eine Solaranlage versorgen das 2015 gebaute Haus mit der nötigen Energie und Heiz- und Kühltemperatur.

Doch auch im Bestand, gerade für den Dachgeschossausbau, lässt sich ein Heiz- und Kühlsystem schnell und mit überschaubarem Aufwand an der Decke oder den Wänden montieren. Dies zeigen verschiedene Projekte, in denen die Heiz- und Kühlelemente zwischen einer Konterlattung fixiert und anschließend mit Gipskartonplatten beplankt wurden.

Fazit:

Die Kühlung über den Boden oder die Decke, ob im Bestand oder Neubau ist eine attraktive Lösung. Die spürbare Verbesserung des Wohlbefindens und die nachgewiesene Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit sprechen darüber hinaus für die Stille Kühlung. Die Systeme zeichnen sich durch effiziente Wärmeübergabe und eine optimale energetische Nutzung aus. In Kombination mit einer Wärmepumpe kann diese beste Effizienzwerte ausweisen und attraktive Fördermaßnahmen sprechen auch für den Einbau einer Flächenheizung und -kühlung. Für alle, die in ihrer Immobilie auf Behaglichkeit und Energieeffizienz setzen, lohnt sich diese nachhaltige Systemtechnik.

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