Die Erdwärmeliga bewertet den Ausbau der oberflächennahen Geothermie in den Bundesländern anhand der Förderzahlen des Marktanreizprogramms des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) und wird dabei vom Bundesverband Geothermie unterstützt. Ausgezeichnet werden die Bundesländer, die pro 100.000 Einwohner die höchste installierte Gesamtleistung aufweisen.
Mit einer deutlichen Leistungssteigerung springt Brandenburg 2016 vom Platz drei des vergangenen Jahres auf die Spitzenposition. Mit 249 Punkten bei einer installierten Leistung von 6176 Kilowatt liegt Brandenburg vor dem letztjährigen Spitzenreiter Sachsen, der sich dieses Jahr mit Platz zwei begnügen muss. In absoluten Zahlen ist mit 25.000 Kilowatt die meiste Leistung in Nordrhein-Westfalen installiert
"Besonders bemerkenswert ist, dass Brandenburg gerade im Bereich Erdwärmesonden und -kollektoren erhebliche Zuwächse zu verzeichnen hat. Diesen Ausbau führen wir unter anderem auf die verbesserten Bedingungen des Marktanreizprogramms zurück", erklärt Erdwärmeliga-Initiator und Geschäftsführer Rüdiger Grimm. Der Bundesverband Geothermie hatte sich erfolgreich dafür eingesetzt, die Förderbedingungen für Erdwärmepumpen zu verbessern. Bis zu 4500 Euro Förderung sind nun möglich.
Der brandenburgische Wirtschaftsminister Albrecht Gerber wandte sich mit einer Videobotschaft an die Teilnehmer des Geothermiekongresses 2017, bei dem die Auszeichnung vergeben wurde: "Ohne Energieeffizienz und Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien ist eine echte Energiewende nicht zu schaffen", sagte er.
Der Viertplatzierte Bayern zeichnet sich durch einen hohen Anteil von Grundwasser-Wärmepumpen aus. Insgesamt 18.632 Kilowatt (145 Punkte) wurden hier neu installiert. "Es freut mich, dass diese vier Bundesländer seit Jahren vorn mitspielen und nun auch andere Länder stärker auf die Erdwärmenutzung setzen. Schließlich ist oberflächennahe Geothermie auch in ländlichen Regionen eine Klimaschutzalternative, wenn Fernwärmeversorgung nicht zur Verfügung steht", sagt Laudator Grimm. Quelle: Bundesverband Geothermie / sue