Latentwärmespeicher, auch Phase Change Materials (PCM) genannt, sind im Baubereich nicht ganz neu. Innovativ ist allerdings deren Einsatz in Wänden und Decken. Dabei ist die Idee, für Wärmeregulierung und Stabilisierung der Temperaturen per Nachtlüftung zu sorgen. Tagsüber nehmen die Materialien über den Phasenwechsel langsam Wärme auf, nachts geben sie diese wieder ab. So erhält man aktive Systeme, mit denen das Wärmemanagement gesteuert werden kann. Einen Überblick über Materialien und Einsatzfelder erlaubt das soeben erschienene Informationspaket des Informationsdiensts Bine zum Thema PCM.
Die Speicherung von Wärme ist bei PCM nicht, wie gewöhnlich, mit einer Temperaturerhöhung des Speichermaterials verbunden. Wird die Phasenübergangstemperatur erreicht, bleibt die Temperatur solange konstant, bis das Speichermaterial vollständig geschmolzen ist. Beim Erstarren wird die eingespeicherte Wärme wieder abgegeben. Ein bekanntes Material ist Parrafin. Über die Auswahl des PCM lässt sich der Schmelzpunkt sogar individuell festlegen.
Das Surplushome der TU Darmstadt, das in diesem Jahr den Solar Decathlon, sozusagen die Weltmeisterschaft für Solarhäuser gewonnen hat, arbeitet ebenfalls mit PCM-Materialien in den Decken. pgl