Entlastung der Wohnungsmarkts ist nicht in Sicht

Zahl der Baugenehmigungen geht zurück

Es wird gebaut, aber zu wenig. © EnbauSa.de

Laut Statistischem Bundesamt ist von Januar bis September 2019 in Deutschland der Bau von 257.900 Wohnungen genehmigt worden – 1,9 Prozent weniger Baugenehmigungen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

„Auch wenn sich die Zahl der genehmigten Wohnungen im längeren Zeitvergleich auf einem insgesamt hohen Niveau befindet, so ist es doch zu wenig, um die Situation zu entlasten“, so Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft. "Von einer Neubauoffensive sind wir nach wie vor weit entfernt, zumal die Politik am Regulierungsrad stetig weiterdreht. Das hochregulierte Umfeld in Deutschland zeigt Wirkung: Baugenehmigungs- und Planungsprozesse dauern zu lange, Akteure müssen sich durch 16 verschiedene Landesbauordnungen kämpfen und das Beschleunigungsgesetz im Baubereich lässt auf sich warten."

"Die Zeichen stehen auf noch mehr Wohnungsmangel statt endlich mehr Wohnungsbau in Deutschlands Ballungsregionen. Der Sinkflug bei den Baugenehmigungen ist ein deutliches Alarmsignal für die Zukunft des bezahlbaren Wohnens, denn von den jährlich notwendigen neuen Wohnungen in Deutschland bleiben wir meilenweit entfernt", sagte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, zu den Zahlen.

Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser ist geringfügig um 0,5 Prozent gestiegen. Die Zahl der Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser sank um 1,5 Prozent, die für Mehrfamilienhäuser um 3,4 Prozent.

Die Gründe für die dauerhafte Mangelsituation sieht der GdW in zu wenig und zu teurem Bauland, zu wenig Mitarbeiterm in den Behörden, zu wenig Kapazitäten in den Baufirmen und zu hohen Baukosten. Außerdem bemängelt der Verband "Akteure zunehmend verunsichernde Diskussionen um immer weitere Regulierungen wie den Mietendeckel und Enteignungsphantasien." Die seit Anfang August geltende Sonder-AfA konnte bisher keine Impulse setzen. Quellen: ZIA / GdW / pgl

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.