Positive Effekte trotz zusätzlichen Stromverbrauchs

Studie zeigt wie Smart Homes CO2-Fußabdruck vermindern

Smarte Technik verbraucht zwar mehr Strom, im Gegenzug senkt die Energiespartechnik den CO2-Ausstoß. © Pixabay

Smart-Home-Technik kann den CO2-Ausstoß, den ein Haushalt durch seinen Energieverbrauch verursacht, deutlich verringern. Das geht aus einer Studie des Ökoinstituts im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW hervor.

Diese zeichnet ein differenziertes Bild vom Stromverbrauch der intelligenten Haustechnik. So erhöht smarte Technik zwar den Stromverbrauch, doch der so entstehende CO2-Effekt kann durch Einsparungen beim Heizen überwogen werden. Das gilt laut Studie selbst dann, wenn neben Technik, die Heizenergie spart, auch Geräte aus dem Komfort- und Sicherheitsbereich im Einsatz sind. "Unterm Strich kann auch ein voll vernetztes Smart-Home beim Energieverbrauch ein Plus fürs Klima bringen", erklärt David Schick, Referent für die digitale Energiewende bei der Verbraucherzentrale NRW. Entscheidend sei, welche Geräte zum Einsatz kämen.

Zur Energieeinsparung trägt eine intelligente Steuerung vor allem von Heizung, Rollläden und Beleuchtung bei. Im Beispielfall eines von zwei Personen bewohnten Einfamilienhauses mit Ölheizung lassen sich so trotz erhöhten Stromverbrauchs rund zehn Prozent der CO2-Emissionen vermeiden. Kommen zusätzlich Komfortanwendungen wie smarte Lautsprecher und Saugroboter sowie Sicherheitstechnik wie Kameras hinzu, steigt der Strombedarf. Der positive Effekt fürs Klima wird kleiner. Auch in diesem Beispiel sinkt der energiebezogene CO2-Ausstoß des Haushalts im Saldo aber noch um sieben Prozent. Der Beispielhaushalt der Studie spart beim alleinigen Einsatz der Energiespartechnik 142 Euro pro Jahr. Läuft aber die Vollausstattung mit Kameras, Saugroboter und weiterer smarter Technik, schrumpft dieser Wert durch den zusätzlichen Stromverbrauch auf weniger als zwei Euro. Noch gar nicht eingepreist sind dabei die Kosten für die 59 Batterien, die das umfassende Szenario benötigt.

Studie liefert belastbare Richtwerte

Die konkreten Einsparpotenziale im einzelnen Haushalt würden von vielen Annahmen und Bedingungen abhängen, ordnet Schick die Beispielrechnungen ein. Die Studie lege aber Durchschnittswerte aus wissenschaftlichen Untersuchungen zugrunde und liefere so belastbare Richtwerte. Zudem seien für diese Studie erstmals überhaupt die genauen Werte für den Stromverbrauch der smarten Technik ermittelt worden. "Bei der aufwändigsten Ausstattung in unseren Szenarien müssen Haushalte mit einem zusätzlichen Verbrauch von gut 560 Kilowattstunden pro Jahr rechnen – das dürfte den wenigsten bewusst sein“, sagt Schick. Eine übersichtliche Kennzeichnung des Stromverbrauchs einzelner Smart-Home-Geräte gebe es bislang nämlich nicht, wie das Ökoinstitut in der Studie hervorhebt. Hier bestehe Verbesserungsbedarf.

Schick rät den Verbrauchern daher: „Wer viele Anwendungen nutzen will, sollte so wenige verschiedene Systeme wie möglich einsetzen.“ Jedes System habe eine eigene Steuereinheit. Diese Komponenten sind nach den Erkenntnissen der Studie wesentlich für den Stromverbrauch verantwortlich. Ratsam sei deshalb eine vorausschauende Planung für möglichst nur ein System, das sich auch nachträglich ausbauen und umrüsten lasse, erklärt Schick. Quelle: Verbraucherzentrale NRW / al

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