Wettbewerbe könnten ein neuer Ansatz sein, Menschen zum Energiesparen anzuspornen. Denn die Mitglieder einer Gruppe handeln dann besonders uneigennützig und zum Wohl der Gruppe, wenn sich ihre Gemeinschaft im Wettbewerb mit anderen befindet. Diese Erkenntnis hat eine Forschergruppe um den Wirtschaftswissenschaftler Lauri Sääksvuori am Jenaer Max Planck Institut für Ökonomik in spieltheoretischen Untersuchungen gewonnen.
Um den Effekt in Sachen Energiesparen zu testen, haben die Forscher Studentenwohnheime gegeneinander antreten lassen. Dem Siegerwohnheim winkte eine Belohnung. In den Wohnheimen Morrison Residence Hall an der University of North Carolina konnten die Bewohner den Energieverbrauch durch den Wettstreit um 36 Prozent senken.
Eine Informationsweitergabe alleine durch Aufklärung sei lediglich eine passive Beeinflussung, so die Forscher. "Wettbewerbe setzen jedoch eine aktive Beteiligung voraus - es ist zu erwarten, dass damit intensivere Ergebnisse erzielt werden, einfach weil es im Eigeninteresse der Wettbewerbsteilnehmer liegt", sagt Sääksvuori. "Der Wettbewerb zwischen den Gruppen bietet einen Anreiz-Mechanismus, um kulturelle Einstellungen zu verändern. Ein Fußballteam spielt auch mannschaftsdienlicher, wenn es um den Pokal geht", erläutert der Wissenschaftler. Die Anwendungsmöglichkeiten seien vielfältig. So könnte ein Wettbewerb zwischen Dörfern oder Gemeinden um den Titel der größten Energiesparer helfen, den sozialen Druck auf notorische Energieverschwender zu erhöhen. 117sth