Ambient Assisted Living nutzt Technologie für mehr Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden

Smart Home unterstützt beim selbstbestimmten Wohnen

Smart-Home-Technologie, etwa für die Beleuchtung, kann unter anderem mit dem Tablet gesteuert werden. © ArGe Medien im ZVEH

Smart-Home-Technologie kann dazu beitragen, lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben zu können. Darauf basiert in vielen Fällen das Konzept des Ambient Assisted Living (AAL), das so viel wie "umgebungsunterstütztes Leben" bedeutet.

Mithilfe unterschiedlicher – meist technischer – Systeme, Produkte oder Dienstleistungen soll das alltägliche Leben älterer oder kranker Personen oder Menschen mit Behinderung unterstützt werden. „Wer plant, in der aktuellen Wohnung oder dem eigenen Haus auch im Alter zu wohnen, dem bringen die Systeme für Sicherheit und Barrierefreiheit schon in jungen Jahren mehr Komfort“, so Andreas Habermehl vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Dafür sollten sich frühzeitig über ein altersgerechtes Wohnkonzept, das die Barrierefreiheit mit einschließt, gemacht werden.

Neben rein baulichen Voraussetzungen kommen dabei maßgeblich auch elektronische Systeme und Anwendungen zum Tragen. Beleuchtete Steckdosen und Lichtschalter etwa sind im Dunkeln besonders leicht zu finden sind. Leuchten mit integrierten Bewegungs- und Präsenzmeldern machen Stolperfallen im Treppenhaus oder einem dunklen Flur deutlich, Bodenleuchten sorgen für zusätzliche Sicherheit und helfen bei der Orientierung. Für die Planung der altersgerechten Elektroinstallation sollte ein qualifizierter Elektrofachbetrieb hinzugezogen werden, der zu Maßnahmen berät, die den Komfort und die Sicherheit erhöhen.

Automatisierte Systeme für Komfort und Sicherheit nutzen

Automatisierte Systeme, die aufeinander abgestimmt sind, bieten für den ZVEH den höchsten Grad an Komfort und Sicherheit. Das schaffe ein Smart-Home-System, bei dem verschiedene Funktionen miteinander vernetzt werden. So fahren im Brandfall automatisch die Rollläden hoch und öffnen lebenswichtige Fluchtwege. Bei zu starker Sonneneinstrahlung fahren die Rollläden oder Jalousien automatisch herunter. Die Heizung regelt sich selbsttätig. Die Technologie kann per Fernbedienung, Wanddisplay, Tablet oder Smartphone, Sprach- oder Gestensteuerung gesteuert werden.

Statt Tonsignalen können bei Problemen mit dem Gehör Lichtsignale angewendet werden, um im Gefahrenfall zu warnen. Rauchwarnmelder können mit einem visuellen Alarmsystem verbunden werden, das intensive Lichtblitze abgibt, die selbst bei geschlossenen Augen wahrgenommen werden. Ist auch das Sehvermögen vermindert, machen spezielle Vibrationskissen auf Gefahrensituationen aufmerksam. Insbesondere bei allein lebenden Menschen ist ein umfassender Schutz vor Einbrechern wichtig. Eine elektronische Alarmanlage sorgt zusammen mit einer mechanischen Absicherung von Fenstern und Türen mit modernen elektronischen Zylindern für Sicherheit. Per PIN oder Fingerabdruck-Scan oder Gesichtserkennung kann die Tür nur personalisiert geöffnet werden. Eine Alarmzentrale mit extra großen Tasten erleichtert eine seniorengerechte Bedienung. Zum Einsatz kommen können auch Sensorfußböden und ein „Inaktivitätsmonitoring“ das einen Hilferuf sendet, wenn sich eine Person untypisch lange ohne Bewegung an einem Ort in der Wohnung aufhält.

KfW fördert Investitionen

Das Bundesbauministerium und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördern Investitionen in Einbruchsschutz und Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden. Über das Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ unterstützt zum Beispiel die KfW sowohl Eigentümer als auch Mieter mit zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen. Der Elektroinnungsfachbetrieb berät zu den verschiedenen Fördermöglichkeiten und hilft, eine individuelle Lösung für den jeweiligen Bedarf zu finden. Quelle: ZVEH / al

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