Privatpersonen als Vermieter von Wohnraum sind mit einem Marktanteil von 64 Prozent die wichtigste Anbietergruppe auf dem deutschen Mietwohnungsmarkt. Im Mehrfamilienhaussegment, in dem sich das Vermietungsgeschehen schwerpunktmäßig abspielt, ist der Marktanteil der Privateigentümer mit 57 Prozent nur geringfügig niedriger. Ein Forschungsprojekt im Auftrag des BBSR hat nun differenzierte empirische Basisinformationen zu dieser Vermietergruppe sowie Aussagen über deren Bewirtschaftungsverhalten erarbeitet.
Private Eigentümer von Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern (MFH) sind durchschnittlich fast 59 Jahre alt. Diese rund 4,9 Millionen Privatpersonen haben Eigentum an knapp 10,7 Millionen Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern. Mehr als die Hälfte der Eigentümer hat nur eine einzige Mietwohnung. Dabei handelt es sich überwiegend um vermietete WEG-Wohnungen.
Aber auch bei den ungeteilten Gebäuden (Mietshäusern) herrscht eine eher kleinteilige Besitzstruktur vor. Die beobachtete Kleinteiligkeit korrespondiert auch mit den Einnahmen durch die Vermietung: 36 Prozent der privaten Vermieter erzielen Nettomieteinnahmen von unter 250 Euro im Monat, nur ein Viertel der Privateigentümer erzielt Nettoeinnahmen über 1.000 Euro monatlich.
Private Vermieter von Mietwohnungen in MFH sind meist langfristig orientiert, sie besitzen ihre Objekte zum Befragungszeitpunkt im Durchschnitt seit 20 Jahren. Drei von zehn Mietwohnungen sind durch Erbschaften oder Schenkungen in das Eigentum der Vermieter gelangt, ein Viertel der Wohnungen wurde neu erworben oder erbaut, während fast die Hälfte Bestandskäufe waren.
Die Analyse der Investitionstätigkeit zeigt, dass Privateigentümer vor allem kleinteilige Maßnahmen mit Eigenkapital realisieren. Auch die weiteren Ergebnisse lassen auf ein Investitionsverhalten mit Schwerpunkt auf geringinvestiven Instandhaltungsmaßnahmen und Reparaturen schließen. Quelle: BBSR / pgl