Demonstrationsanlage am Campus Straubing stellt synthetischen Kraftstoff her

Erste Anlage in Europa die kontinuierlich OME produzieren kann

Blick in die neue Demonstrationsanlage am TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit, die als erste in Europa kontinuierlich OME produzieren kann. © Jan Winter / TUM

Die Herstellung von OME als Alternative zum Dieselkraftstoff zeigen Ingenieure mit einer Demonstrationsanlage auf dem Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit der Technischen Universität München (TUM). Synthetische Kraftstoffe wie OME können CO2-Emissionen deutlich senken und zugleich die Verbrennung sauberer machen.

Die Demonstrationsanlage hat Professor Jakob Burger, Leiter der Professur für Chemische und Thermische Verfahrenstechnik, errichtet. Er und sein Team forschen seit Längerem an der Umsetzung von synthetischen Kraftstoffen (sogenannte „SynFuels“) wie OME für das Transportwesen. Der Bau der Anlage ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Jahr 2019 gestarteten Projekts „Nachhaltige Mobilität durch synthetische Kraftstoffe“. Ziel ist, synthetische, nachhaltig produzierte und nutzbare Kraftstoffe für Diesel- und Ottomotoren zu entwickeln. Das beim Fahren ausgestoßene CO2 wird zuvor aus anderen Quellen extrahiert. So werden insgesamt deutlich weniger Treibhausgase freigesetzt.

OME unterscheidet sich in seiner chemischen Struktur von herkömmlichen erdölbasierten Kraftstoffen durch integrierten Sauerstoff. Es verbrennt laut TUM dadurch praktisch rußfrei und somit extrem schadstoffarm. Zudem ist OME biologisch abbaubar und lässt sich aus einer beliebigen Kohlenstoffquelle herstellen. Dazu zählen biogene Rohstoffe sowie CO2, das aus Industrieanlagen zur Reduzierung von Emissionen isoliert wird. Bei OME handelt es sich um eine Gruppe von Stoffen – etwa vergleichbar mit den Bestandteilen von Erdöl –, von denen nur ein bestimmter Teil für die Kraftstoffanwendung geeignet ist. Die neue Demonstrationsanlage am TUM Campus Straubing produziert genau diese Komponente.

Die Anlage ist die erste in Europa, die kontinuierlich OME produzieren kann. Wasser entsteht als einziges Nebenprodukt im Prozess. Aktuell werden noch letzte Testreihen an den Einzelmodulen durchgeführt, 2021 ist dann ein kontinuierlicher Dauerbetrieb der Gesamtanlage geplant. Quelle: TUM /al ©

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