Eingangsstufen für günstige Kredite liegen höher

KfW passt Förderung der EnEV 2009 an

Wer sein Haus sanieren möchte kann dies in 2010 noch mit günstigeren Krediten machen. © Sto

Zum 1. Juli 2010 verschärft die KfW die Förderrichtlinien für Kredite zum energieeffizienten Bauen und Sanieren.

Ab dem 1. Juli 2010 ändern sich die Förderbedingungen der KfW. Die Fördersystematik wird mit einem halben Jahr Verspätung der Logik der EnEV 2009 angepasst, die Zinsen für die vergünstigten Kredite steigen.

Ab 1. Juli führt die KfW in den Programmen "Energieeffizientes Bauen und Sanieren" die Standards KfW-Effizienzhaus 70 und 55 in der Sanierung ein. Sie ergänzen die bisherigen Förderrichtlinien KfW-Effizienzhaus 115, 100 und 85. Förderung für ein "Effizienzhaus 130", bislang die Mindestvoraussetzung für günstige Kredite, gibt es nicht mehr. Neu sind auch die KfW-Effizienzhaus-Standards 55 und 40 im Neubau.

Die Zahlenangaben sind Prozentzahlen und beziehen sich auf die Neubauvorschriften der EnEV 2009. Ein Effizienzhaus 70 reduziert den Primärenergieverbrauch im Vergleich zu dem, was die EnEV 2009 für den Neubau vorsieht, auf 70 Prozent. Außerdem ist vorgesehen, dass es in Zukunft auch in der Neubauförderung Tilgungszuschüsse gibt, die den Kredit ergänzen.

Die Anpassung wäre eigentlich schon Anfang des Jahres fällig gewesen. Angesichts der schwierigen konjunkturellen Lage hatte sich die staatliche Förderbank aber entschlossen, die günstigeren Konditionen für weitere sechs Monate zu gewähren. Die sind nun abgelaufen. Zum 1. Juli werden nun die inzwischen nahe am gesetzlichen Mindestniveau liegenden Eingangsförderstufen 130 in der Sanierung und 85 im Neubau auslaufen.

Beim KfW Effizienzhaus 55 darf beispielsweise der Primärenergiebedarf pro Gebäude maximal 40 kWh pro Quadratmeter Gebäudefläche betragen. Außerdem ist für diese Häuser die Hinzuziehung eines Energieberaters vorgeschrieben.

Anträge auf Förderkredite durch die KfW können Privatpersonen, aber auch Wohnungsunternehmen und Wohngenossenschaften sowie Gemeinden, Kreise, Verbände oder sonstige Körperschaften stellen.

Finanziert werden im Neubau meist bis zu 100 Prozent der Baukosten, das Grundstück muss separat finanziert werden. Es gibt maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit. Die Kreditlaufzeit kann 10, 20 oder 30 Jahre betragen bei unterschiedlichen Tilgungsfreijahren. So hat man bei einer Laufzeit von 10 Jahren mindestens 1 bis 2 Jahre, bei 20 Jahren 1 bis 3 Jahre und bei 30 Jahren 1 bis 5 Jahre tilgungsfreie Jahre.

Bislang gab es Zuschüsse nur beim Sanieren, nun werden sie auch bei der Neubauförderung gewährt. Sie betragen bis zu zehn Prozent der Darlehenssumme. Die Höhe richtet sich nach der erreichten Energieeffizienz.

Wer darüber nachdenkt zu Bauen oder zu Sanieren sollte versuchen, die Projekte noch 2010 zu beginnen. Im nächsten Jahr, so hatte Bundesbauminister Peter Ramsauer angekündigt, wird es weniger Geld aus Bundesmitteln für die KfW-Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren geben. Die wird also die Richtlinien verschärfen müssen, um über die Runden zu kommen.

Bereits für 2010 wurden die Mittel um rund 700 Millionen gegenüber 2009 gekürzt. Das hatte für Widerspruch gesorgt. Statt einer Kürzung fordert beispielsweise Dena-Chef Stephan Kohler fünf Milliarden Euro jährlich für die KfW-Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren. pgl

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