Sanierungen und Neubauten ausgezeichnet

KfW-Award geht nach Bayern und Brandenburg

Bauernhof wurde vorbildlich saniert. © KfW / Claus Morgenstern

Der KfW Award zeichnet Bauherren oder Baugemeinschaften aus, die in den vergangenen fünf Jahren ein Neubau-Projekt umsetzten oder ein bestehendes Gebäude erweiterten, umwidmeten, modernisierten oder belebten.

Der Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Horst Seehofer, übernimmt die Schirmherrschaft des KfW Award Bauen. Die Jury um den Architekten Professor Hans Kollhoff bewertete die Vorhaben hinsichtlich ihrer Balance aus Architektur und Erscheinungsbild, guter Integration in das bauliche Umfeld, Energie- und Kosteneffizienz, zukunftsorientierter und nachhaltiger Bauweise, optimaler Raum- und Flächennutzung sowie auch individueller Wohnlichkeit.
Die sieben inländischen Objekte wurden von der Jury mit einem Preisgeld von insgesamt 37.000 Euro prämiert. Die Preisträger erreichen vielfach auch die Standards der KfW-Energieeffizienzhäuser und bauen dank ihrer gelungenen Architektur Barrieren ab.
Zum dritten Mal zeichnete die KfW auch ein internationales Projekt aus. Im polnischen Olawa wurden ehemalige Militär-Pferdestallungen in günstigen Wohnraum umgewandelt. Das Projekt, das Barrierefreiheit und Energieeffizienz fördert, wurde von der polnischen Förderbank Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK) finanziert.

Auszeichnung für Gemeinschaftshaus

Der erste Preis in der Kategorie Neubau ging an vier Familien im bayrischen Eggstätt. Sie bauten gemeinsam mit den Architektenbüros Kammerl und Kollegen sowie Pfaffing an einem alten Bauernhof an und schafften somit ein neues Heim für 21 Bewohner zwischen 6 und 67 Jahren. Der umgebaute Hof bietet nicht nur ein gemeinschaftliches Zusammenleben, sondern ist zudem auch energieeffizient.
Der zweite Preis ging nach Berlin. Der Neubau der Bauherren und Architekten Heike und Detlev Sommer präsentiert sich bereits durch seine Fassade, der beim Bau Blätter hinzugefügt wurden, als nachhaltiges Passivhaus. Durch die extra dicken Außenwände, Solarspeicher sowie beinah komplett CO2-neutrale Heizung und Kühlung, ist das Gebäude energieeffizient. Damit werden etwa 50 Prozent der Nebenkosten gespart.
Den dritten Preis sicherten sich Dagmar Janik-Stenzel und Dirk Stenzel. Das Paar brachte ein Stück Natur in die Stadt, mit einem städtischen Geschossbau aus Holz. Das Gebäude bietet neben einem Laden für Büromöbel viel Platz zum Wohnen, ein Garten auf dem Dach ist in Planung. Nicht nur von außen macht das Haus einen ökologischen Eindruck. Es spart dank Wärmepumpen, Solaranlage und Abluftanlage zudem Energie.
In der Kategorie Bestandssanierung ging der Preis nach Brandenburg. Almut und Thomas Berg haben ein 250 Jahre altes Haus umgebaut. Dabei achteten sie besonders darauf, denkmalgerecht und ressourcenschonend zu bauen. Um den Charakter der Zeit zu erhalten, wurden beispielsweise die traditionellen Sprossenfenster mit Isolierglas verstärkt. Auch setzt das Paar auf natürliche Dämmstoffe, Solarkollektoren und Wasserspeicher.

Werkstatt wird Wohnhaus

Der zweite Preis ging auch hier nach Berlin. Ein ehemaliges  Werkstattgebäude  stand fast 20 Jahre lang leer und wurde lediglich für Partys und Konzerte genutzt. Heute bietet es dank der Architekten Anita Eyrich und Christian Hertweck 25 Wohnungen und damit Raum für 51 Menschen. Der Umbau kombiniert Denkmalpflege mit der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Den dritten Preis sicherten sich Christine und Thiemo Ebbert aus Bochum, von Beruf aus Architekten, mit einem 75-jährigen Einfamilienhaus. Sie bearbeiteten traditionelle Elemente wie die Bleiglasfenster und Dielen mit energieeffizienten Technologien und bewahrten somit das historische Bild des Hauses. Zudem legten sie einen Fokus auf das nachhaltige Bauen durch Dämmung, Wärmepumpe und –speicher, Solarkollektoren und Lüftungen mit Wärmerückgewinnung.
Den diesjährigen Sonderpreis Ausland gewinnt das soziale Mietwohnungsbauprojekt in der niederschlesischen Stadt Olawa, rund 30 Kilometer von Breslau entfernt. In dem für das preußische Husarenregiment als Reithalle und Stallungen 1895 gebauten Gebäude entstanden barrierefreie Wohnungen. Das Angebot richtet sich an Menschen, die zu wohlhabend sind, um eine Sozialwohnung zu bekommen, die aber nicht kreditfähig sind, um eine Wohnung auf dem privaten Wohnungsmarkt kaufen zu können. Die Mieter sind an den Baukosten der Wohnung beteiligt, vergleichbar mit einer Kaution, die beim Auszug wieder zurückgezahlt und dann vom Nachmieter übernommen wird. Im Gegenzug erhalten die Mieter einen subventionierten Mietpreis, der nur rund ein Viertel der üblichen Mieten vergleichbarer Wohnungen beträgt.
 Ein mobiler Treppenlift wurde in den Altbau integriert, um auch Rollstuhlfahrern den Zugang zu ihren Wohnungen zu ermöglichen. Zum Standard gehören nun Wärmerückgewinnung mit moderner Wärmepumpen-Technik, Fußboden- und Deckenheizung, gedämmte Wände und hochwertige Fenster. In Zukunft soll das Haus mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Quelle: KfW / pgl

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