Auf 75 Milliarden Euro schätzt die KfW Bankengruppe den Investitionsbedarf für energetische Sanierung von Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur von jetzt bis zum Jahr 2020. Damit wären alle modernisierungsbedürftigen Gebäude auf das energetische Niveau eines Neubaus nach der Energieeinsparverordnung 2009 zu sanieren. Der größte Sanierungsbedarf bestehe in Schulen mit 27 Milliarden Euro. In Neubauten müssten bis 2020 50 Milliarden Euro investiert werden.
Das sind die Ergebnisse einer Studie, die das Bremer Energieinstitut im Auftrag der KfW erstellt hat. "Der energetische Sanierungsbedarf ist enorm und unter anderem eine Folge des hohen Alters vieler Gebäude, von denen drei Viertel noch vor der 1. Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet wurden. Außerdem wird hier deutlich, welche Folgen der durch die knappen Finanzmittel hervorgerufene Sanierungsstau hat," sagt Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.
Ein erheblicher Investitionsbedarf besteht zudem in Neubauten: Bis 2020 müssen in der kommunalen und sozialen Infrastruktur rund 22.600 Gebäude neu errichtet werden, was insgesamt rund 50 Milliarden Euro kosten wird. Der größte Neubaubedarf besteht bei Sporthallen, da es nach Angaben der Studie vor allem in den neuen Bundesländern zu wenig Hallen gibt, und Pflegeeinrichtungen mit 9,7 Milliarden Euro. 8,2 Milliarden Euro müssen in den Bau von Schulen fließen aufgrund neuer Wohngebiete sowie durch die Umstrukturierung innerhalb des Schulsystems.