Auf eine verstärkte energetische Sanierung von Altbauten vor allem im Südwesten Deutschlands hoffen Experten des Umweltministerium sowie der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württembergs (KEA). So werde der seit Januar gültige Energieausweis dafür sorgen, dass Eigentümer nun in entsprechende Maßnahmen investieren, glaubt Claudia Rist, Leiterin des Landesprogramms Zukunft Altbau vom Umweltministerium Baden-Württemberg. Denn Mieter und Käufer würden jetzt verstärkt Wohnungen auswählen, bei denen die Skala des Energieausweises grün anzeigt.
Der momentan relativ niedrige Ölpreis biete zudem eine gute Gelegenheit, die Energieeffizienz des Hauses zu verbessern, meint Volker Kienzlen, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg. "Hausbesitzer sollten die finanziellen Mittel, die sie durch die gefallenen Energiepreise sparen, in die energetische Sanierung investieren", so Kienzlen. Wer jetzt etwas zur Senkung des Energiebedarfs seines Hauses tue, sei bei erneut steigenden Preisen im Vorteil.
Einen weiteren Schub erhofft sich Zukunft-Altbau-Leiterin Rist vom Erneuerbaren-Wärme-Gesetz der Stuttgarter Landesregierung, das am 1. Januar 2010 in Kraft tritt. "In Baden-Württemberg dürfen dann in Wohngebäuden nur noch Heizanlagen eingebaut werden, die durch mindestens zehn Prozent erneuerbare Energien unterstützt werden", erklärt Rist.
Der Bedarf an Sanierungsmaßnahmen im Ländle ist groß. Laut den Experten wurden 70 Prozent der rund 2,2 Millionen Wohngebäude vor 1977 errichtet. Und der größte Teil sei noch nicht saniert und habe einen vielfach höheren Heizbedarf als energetisch modernisierte Häuser. mst