Ein Beispiel für den Passivhaus-Standard kann man während der Konferenz besuchen: Ein Bonner Studentenwohnheim öffnet zu einem Tag der offenen Tür seine Pforten. So haben neben den Delegationen der Klimakonferenz auch alle anderen Interessenten die Möglichkeit, das Wohnheim zu besuchen.
Bis zu 25.000 Teilnehmende aus allen Ländern der Welt werden bis zum 17. November zu der Konferenz in Bonn erwartet, dazu mehrere hundert Nicht-Regierungsorganisationen. Unter der offiziellen Präsidentschaft der Fidschi-Inseln kommen die Vertragsstaaten zwölf Tage lang zusammen, um das Kleingedruckte zur Umsetzung des Klimaschutzabkommens von Paris zu entwickeln. Diese Richtlinien sollen bei der Klimakonferenz 2018 in Polen verabschiedet werden.
Außerdem findet ein umfangreiches Begleitprogramm zur COP23 statt. Dabei soll auch die Bedeutung von Klimaaktivitäten nicht-staatlicher Akteure hervorgehoben werden. Aufgrund des geringen Energiebedarfs benannte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) bereits im "Emissions Gap Report 2016" ausdrücklich Passivhäuser als eine Möglichkeit, die Energieeffizienz von Gebäuden zu erhöhen und dadurch die Erderwärmung zu vermindern.
Wie schon bei vergangenen Klimakonferenzen in Paris und Marrakesch ist das Passivhaus Institut auch bei der COP23 in Bonn vor Ort, um sich für den Klimaschutz im Gebäudesektor einzusetzen. Schon heute erfüllen Passivhäuser die Anforderungen der Europäischen Gebäuderichtlinie, die ab 2020 für alle neuen Gebäude einen Niedrigstenergiestandard vorschreibt.
"Die COP ist eine gute Möglichkeit, den Passivhaus-Standard und seine weltweite Anwendung bekannt zu machen. Es gibt viele positive Beispiele für Passivhäuser, im Wohnbau und Nichtwohnungsbau, von sehr kaltem bis zu sehr warmem Klima. Dazu gehört auch das erste Passivhaus in Dubai. Darüber hinaus entstehen bei der COP immer neue Partnerschaften, die zu Pilotprojekten führen. In Marokko haben wir ein solches Projekt mit der GIZ gestartet", erklärt Camille Sifferlen. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin vertritt das Passivhaus Institut in Bonn. Quelle: Passivhaus Institut / sue