Bau gilt als Konjunkturmotor

Bauinvestitionen legen 2017 um 2 Prozent zu

Die Bauinvestitionen steigen auch 2017 kräftig. © EnBauSa.de/ Berres

Die Bauinvestitionen werden 2017 um knapp 2 Prozent steigen, so das Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen.

Der Aufschwung wird in Deutschland derzeit von Bauinvestitionen getragen, so das jetzt veröffentlichte Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen. Sie gehen für das laufende Jahr von einem Plus von 3 Prozent bei den Bauinvestitionen aus, im Jahr 2017 werden es 1,9 Prozent mehr sein. Die Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsinstitute war für 2016 mit einem Plus von 3,2 Prozent sogar noch optimistischer.

Für die Folgejahre divergieren die Prognosen der Sachverständigen. Während die Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsinstitute, die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wird, auch für 2018 von einem deutlichen Plus von 2,8 Prozent ausgeht, nannte Erich Gluch, Bauwirtschaftsexperte beim Münchner Ifo-Institut für 2018 nur ein leichtes Plus von 0,2 Prozent. Auch das Ifo-Institut steuert Zahlen zur Gemeinschaftsdiagnose bei. Gluch erklärt die Differenz damit, dass beim Gutachten für das BMWi auch Grundstückstransaktionen mit berücksichtigt seien. Das Ifo rechne bei seinen Vorhersagen nur mit reinen Bauinvestitionen, die Grundstückstransaktionen würden nicht einbezogen. Warum die Zahlen aber dann ausgerechnet 2018 so weit auseinanderklaffen erklärt die Berücksichtigung der Grundstückstransaktionen nicht.

Einig sind sich alle Wirtschaftsexperten darin, dass der Wohnungsbau derzeit die treibende Kraft ist, aufgrund der niedrigen Zinsen, aber auch durch die Zuwanderung. Der Auftragseingang sei, so das Gemeinschaftsgutachten, in den vergangenen beiden Jahren um 25 Prozent gestiegen.

Einer Expansion stünden zwei Faktoren entgegen: die bereits starke Auslastung der Baubranche, und die restriktiveren Regeln für die Vergabe von Krediten, die vor allem die Wohnungsbauinvestitionen bei privaten Haushalten dämpfen. Es gebe aber noch Nachholbedarf, so das Gutachten der Wirtschaftsweisen. Das zeigten Indikatoren wie Baugenehmigungen, Baufertigstellungen und die relativ niedrige Investitionsquote. Außerdem gebe es positive Impulse durch die Aufstockung der sozialen Wohnraumförderung für die Jahres 2016 bis 2019. Im Wirtschaftsbau komme es nur zu moderatem Wachstum, so die derzeitigen Prognosen. pgl

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