„Mit Blick auf das abgelaufene Jahr 2019 ist festzuhalten: Noch hält der Aufschwung in der Bauwirtschaft im neunten Jahr an. Dies ist letztlich eine Gegenreaktion auf die 15 Jahre anhaltende Zurückhaltung bei Investitionen in die Infrastruktur und im Wohnungsbau, die zu einem immensen Investitionsstau geführt hat, den die Bauwirtschaft nun sukzessive abarbeitet.“ Mit diesen Worten kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), die Entwicklung.
Um mit der Nachfrage nach Bauleistungen Schritt zu halten, haben die Bauunternehmen seinen Angaben zufolge 2019 rund 33.400 Mitarbeiter eingestellt. Die Gesamtzahl der Beschäftigten betrage damit rund 870.000 (+4 Prozent). Für 2020 rechnen wir mit 885.000 Beschäftigten. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 waren es nur noch rund 705.000 Beschäftigte.
„Klar ist, dass dieser Kapazitätsaufbau nur fortgesetzt werden kann, wenn die politischen Rahmenbedingungen dies zulassen. Dafür braucht es Investitionen, die über die aktuelle Legislaturperiode hinausgehen und nicht nur kurzfristigen Aktionismus. Daher sollte die Bundesregierung sowohl die Förderung durch das Baukindergeld verlängern als auch für eine dauerhafte Anhebung der linearen Abschreibung sorgen,“ forderte der Hauptgeschäftsführer des größten Branchenverbandes der Bauwirtschaft.
Preisentwicklung verliert an Dynamik
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes erreichte der Umsatz im Wohnungsbau in 2019 gut 49 Mrd. Euro; (+5,1 Prozent), im Wirtschaftsbau 49,2 Mrd. Euro; (+9 Prozent) und im öffentlichen Bau 36,6 Mrd. Euro; (+5,8 Prozent).
„Für 2020 prognostizieren wir insgesamt ein Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe von 5,5 Prozent auf gut 142 Mrd. Euro. Die Dynamik der Preisentwicklung für Bauleistungen hat sich im Jahresverlauf 2019 von knapp +6 Prozent auf +4,5 Prozent abgeschwächt. Die Fortsetzung dieses abgeflachten Niveaus erwarten wir auch in 2020, sodass der Umsatz real noch um ca. 1 Prozent wachsen wird. Treiber der Entwicklung bleibt der Wohnungsbau. Auch hiermit begründet sich unsere Forderung, die investiven Impulse zu verstetigen," so Pakleppa. Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe / sth
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