Der "SpacerFabric Pavilion" hat den Innovationspreis des competition campus-Wettbewerbs 2015 verliehen bekommen. Die Jury würdigt damit die neuen, innovativen Möglichkeiten des textilen Bauens unter Verwendung eines Verbundwerkstoffes aus Textilien und Schäumen, den die Projektgruppe der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) für verschiedene architektonische Anwendungen verwendet.
Ein Studierendenteam unter Leitung von Professor Claudia Lüling hatte einen luftigen, lichtdurchlässigen Experimentalpavillon aus modular zusammengesetzten, teilgeschäumten Textilien entworfen und konstruiert. Er nutzt die Materialstärke von Abstandstextilien, die aus zwei Deckschichten bestehen und über sogenannte Polfäden auf Abstand gehalten werden.
"Die Auszeichnung des ,SpacerFabric Pavilions' ist eine großartige Anerkennung für die Arbeit der Studierenden an diesem Projekt", freute sich Lüling. "Unser Ziel ist es nun, – im Rahmen unserer Forschungsprojekte – mit dreidimensionalen, geschäumten Textilien Leichtbauelemente für den Wand- und Dachbereich zu entwickeln. Ebenso sind Alternativen zum klassischen Zelt denkbar, die – je nach Anforderungen – Tragwerk und Dämmung in einem verbinden und so zur Errichtung klimatisch adäquater Notunterkünfte dienen könnten."
"Leicht-Räume" wie der Pavillon sind als Synthese von Funktion, Material und Gestalt gedacht. Neben solarthermischen Funktionen können Abstandstextilien im Verbund mit weiteren Materialien zudem tragende, dämmende, dichtende und schallabsorbierende Eigenschaften übernehmen. Auch energieeffiziente Stromerzeugung – über momentan noch in der Entwicklung befindliche textile Solarzellen – ist denkbar.
Funktionalität und Nachhaltigkeit sind nicht die einzigen ausschlaggebenden Kriterien bei der Entwicklung, die Auswahl und der Zuschnitt der verwendeten Textilien ermöglichen neue raumbildende Optionen in der Gestaltung. Die Studierenden stellten für den "SpacerFabric Pavilion" mittels der Abstandstextilien einzelne, pyramidenförmige Module her. Sie wurden mittig umgestülpt und erhielten so Stabilität, die durch die teilgeschäumten Verbindungsbereiche zwischen den Modulen noch verstärkt wird. Insgesamt wurde so erstmalig versucht, eine kuppelförmige Struktur mit einem Durchmesser von rund fünf Metern zu errichten. Quelle: UAS / pgl