Der Begriff der „frugalen Innovation“ beschreibt eine Neuerung, die mit dem Paradigma „immer mehr, immer besser“ bricht und einfache, anwendungsorientierte Lösungen sucht. Übertragen auf das Bauen soll diese Denkweise zu Lösungen führen, die beispielsweise durch nachhaltige Materialen zu einer angemessenen Energieeffizienz führen und die später wieder geborgen und erneut verwendet werden. Diese Denkweise fördert auch der „Gebäuderessourcenpass“. Er beleuchtet die Rohstoffzusammensetzung von Gebäuden und zeigt auf, ob sie mit demontierbaren, trennbaren und verwertbaren Materialien das zirkuläre Bauen unterstützen.
Wer Gebäude besitzt, erhält neben allgemeinen Informationen auch einen Überblicht über die verwendeten Materialien und ihre Herkunft, die anfallenden Bau- und Abbruchabfälle und die Treibhausgasemissionen über den Gebäude-Lebenszyklus hinaus. Beleuchtet werden auch die Möglichkeiten, die eingesetzten Materialien zu demontieren und zu trennen, das Gebäude im Laufe der Zeit anzupassen, eine Bewertung der Zirkularität und vieles mehr. Der Pass wird bestehende Umweltzertifizierungen wie „Cradle to Cradle“ – nach der AGC Glass Europe Produkte zertifiziert – künftig noch mehr Wichtigkeit verleihen. Ein Beispiel ist das Brandschutzglas „Pyrobel“, es erhielt in vier von fünf nach „C2C“ bewerteten Kriterien die Gold-Zertifizierung (Wiederverwendung von Materialien, erneuerbare Energien und Kohlenstoffmanagement, Wasserbewirtschaftung, soziale Fairness), bei der Materialgesundheit erzielte es „Silber“.
Den Ressourcenschutz unterstützt AGC auch durch die Entwicklung neuer Lösungen, zum Beispiel durch die Kombination von Pyrobel mit Fineo Vakuumglas – energieeffiziente Fassaden werden künftig filigraner, leichter und erfordern einen geringeren Ressourceneinsatz.