Mit der Bilanzierung von Energieverbräuchen beschäftigt sich EnBauSa.de-Blogger Alfred Kerschberger: "Während wir uns noch vor etwa 15 Jahren anstrengten, um bei Neubau oder Sanierung unter 40 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m2a) zu kommen, scheint das Nullenergie- und Plusenergiehaus heute kein Problem mehr zu sein."
Dabei gehe es aber nicht darum, dass so viel besser gebaut wird als früher, verändert hätten sich nur die Rechenmethoden, moniert Kerschberger. "Entsprechend der Wärmeschutzverordnung bilanzierte man früher den Endenergieverbrauch und hatte damit zumindest in etwa ein Äquivalent für die Heizkosten. Heute wird primärenergetisch bilanziert, wobei regenerative Energieträger niedrige Primärenergiefaktoren unter 1 bis hin zu 0 aufweisen, das Gebäude selbst wird dadurch aber nicht besser. In vielen "Nullenergieprojekten" verrechnet man außerdem durch geschickte Definition des Bilanzrahmens Energiegewinne, die gar nichts mit dem Gebäude zu tun haben, z.B. durch rechnerische Berücksichtigung einer Windkraftanlagen-Beteiligung oder den Zukauf von grünem Strom."
Kerschberger plädiert dafür, in der Energieeinsparverordnung neben dem Primärenergiebedarf wieder den Endenergiebedarf für Wärme und Strom zu nennen. pgl