Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Grüne wollen eigenes Förderprogramm für Öko-Dämmung

Nachhaltige Dämmung hat mehr Zuspruch

Nachhaltigkeit bei Dämmung rückt bei der Politik in den Fokus. © Puren

Die anhaltende Debatte um Dämmung nach dem Brand des Grenfell-Towers in London spiegelt sich auch in den Positionen der im Bundestag vertretenen Fraktionen wider. Nachhaltigkeit rückt stärker in den Fokus. 

Michael Groß, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, fordert in der Umfrage von EnBauSa.de zu den Positionen zur Bundestagswahl zum Thema Wärmewende, dass auch Dämmmaterialien nachhaltig sein sollen und der ökologische Fußabdruck für die Verwendung von Bauprodukten relevant sein muss. Er unterstützt dabei eine "cradle to cradle"-Betrachtung. Diese bewertet alle Faktoren von der Erzeugung bis zu einer Wiederverwendung nach Recycling. Brandschutz müsse eine der wichtigen Voraussetzungen sein, ergänzt Groß.

Thomas Bareiß, energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, will im Rahmen der Zusammenlegung von EnEV und EEWärmeG "auch die für die Dämmung relevanten Anforderungen überprüfen".

Chris Kühn, wohnungspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, setzt sich dafür ein, nachhaltige Bau- und Dämmstoffe besonders zu fördern und ein Modellprogramm für ökologische Bau- und Dämmstoffe mit einem Programmvolumen von 20 Millionen Euro aufzulegen, aus dem unter anderem ein KfW-Programm 'Natur Plus' finanziert wird. Einen entsprechenden Antrag hat seine Fraktion im Oktober vergangenen Jahres eingebracht. Außerdem setzt sich Kühn dafür ein, das Bauen mit Holz zu erleichtern sowie die graue Energie, die für die Erstellung eines Gebäudes oder für die Herstellung der Bau- und Dämmstoffe verbraucht wird, bei der Klassifizierung zu berücksichtigen.

Eva Bulling-Schröter (Die Linke) spricht sich dafür aus, "Klimaschutzziele möglichst kostenbewusst und konfliktfrei  zu erreichen". Dazu gehört für sie auch Wärmedämmung, aber bei einem stärkeren Schutz der Mieterinnen und Mieter im Mietrecht. Dämm-Maßnahmen müssten nachhaltig sein und dürften nicht zu teuren "Nachsanierungen" führen. Auch die Verwertung der Dämmstoffe müsse möglichst schadlos möglich sein, so die Politikerin. Sie schlägt vor, die Sanierungsumlage durch eine Umlage per ökologischem Mietspiegel zu ersetzen und Fördermaßnahmen hin zu einer warmmietenneutralen Sanierung zu ergreifen. Dazu zählten eine Aufstockung der KfW-Fördermittel auf mindestens fünf Milliarden Euro im Jahr sowie zusätzliche steuerliche Anreize. von Pia Grund-Ludwig

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