Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Ökologische Produkte und Sanierung bei Schadstoffen und Schimmel im Fokus

Kongress zeigt Marktchancen durch Wohngesundheit

Gesundes Bauen im Mittelpunkt. © EnBauSa.de

Der 3. Ausbau-Kongresses von ausbau + fassade steht unter dem Motto "Megatrend Gesundheit- Markt machen! Image gewinnen!" Das Thema Gesundheit hat gesellschaftlich stark an Bedeutung gewonnen. Damit ist auch ein attraktives Geschäftsfeld für den Stuckateur- und Ausbauunternehmer entstanden.

Mit dem Gesundheitsschutz in Gebäuden in Deutschland und Europa sowie Anforderungen an Bauprodukte, Prüfvorgaben und Zertifizierungen befasst sich im ersten Vortrag Daniel Tigges, Geschäftsführer vom eco-Institut. Das Bauordnungsrecht in Deutschland wurde für die Prüfungen und Kennzeichnungen von Bauprodukten 2016 maßgeblich geändert. Vorausgegangen war ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs, der es für unzulässig erklärte bauaufsichtliche Zulassungen und Ü-Zeichen für Bauprodukte zu verlangen, die bereits eine CE-Kennzeichnung hatten. Das führt nun dazu, dass bestimmte Produkte ein Ü-Zeichen tragen müssen und andere es nicht mehr dürfen.

In der neu veröffentlichten Musterverwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen MVVTB werden allgemeine Anforderungen an Gebäude bezüglich des Gesundheitsschutzes beschrieben, die aber wieder Dokumentationen und Prüfungen von Bauprodukten erfordern. Für Gebäudeplaner und Handwerker ist es zunehmend schwierig, Gebäudeanforderungen und die Aussagekraft von Produktkennzeichnungen in Einklang zu bringen. Der Vortrag soll hierfür eine Grundlage schaffen.

Das Thema wohngesunde Putze und Farben behandelt Barbara Wiedemann, Produktmanagerin Putz und Mörtel bei Baumit. Die sicherste Möglichkeit wohngesund zu bauen und zu wohnen ist die, Schadstoffe erst gar nicht in das Gebäude zu bringen. Über 60 eco-Label-zertifizierte Produkte bieten eine große Auswahl an schadstoffgeprüften Produkten. Für nahezu jeden Anwendungsfall im Neubau und in der Sanierung bieten sie eine hohe Sicherheit für einen wohngesunden Innenraum. Diese Vielzahl an geprüften Produkten ermöglicht dem Handwerker auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Bauherren einzugehen und trotzdem bei Effizienz, Verarbeitbarkeit und Gestaltung keine Abstriche machen zu müssen. 

Referent für das Thema Asbest ist Thomas Wagner, Glasermeister und Asbestsachkundiger. In den 1950er- und 1960er-Jahren war Asbest ein beliebter, günstiger und vielseitig verwendbarer Baustoff. Die damit verbundenen Gesundheitsgefahren wurden allgemein unterschätzt, was schwere Erkrankungen und Todesfälle zur Folge hatte. Seit 1979 ist Spritzasbest in Westdeutschland verboten. Es dauerte allerdings bis 1993, ehe ein bundesweites Herstellungs- und Verwendungsverbot durchgesetzt wurde. Bis dahin wurde Asbest auch Baustoffen wie Putzen, Fensterkitt, Klebern und Spachtelmassen zugemischt – was in der Praxis vielfach noch unbekannt ist. Auch wenn Asbest nicht mehr eingesetzt werden darf, kann er im Zuge von Arbeiten an asbestbelasteten Bauteilen freigesetzt werden und ist damit weiterhin eine Gefahr für alle Beteiligten. Es besteht weiterer Aufklärungsbedarf, wann, wo und in welchem Ausmaß Asbest in Deutschland verbaut wurde und wie damit umzugehen ist. Zum Aufklärungsbedarf und Umgang mit Asbest trägt dieser Impulsvortrag bei.

Mit gestalterischen Aspekten des ökologischen Bauens befasst sich Heinrich Walther, Stuckateurmeister, und Wand(kunst)gestalter. In dem Vortrag geht es weniger um die physikalischen und gesundheitlichen Vorteile bei Verarbeitung von ökologischen Produkten, sondern um die Möglichkeiten der Gestaltung mit umweltfreundlichen Materialien.

Über das Thema Umfeldanalyse beim Kunden - sinnvoller Umgang mit Gebäude und Mensch spricht Harry Luik, Architekt, Stuckateurmeister und Sachverständiger für Schäden an Gebäuden (IFBAU). Der Fachhandwerker, der sich mit gesundem Bauen auseinandersetzt, muss auch die Bewohner und deren Lebensweise bedenken. Das Beraten und Analysieren im privaten Umfeld erfordert Fingerspitzengefühl, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Es gilt, das individuelle Bedürfnis und die Lebensweise der Bewohner zu erfahren. Mit dem Ziel, nicht nur bauliche Schwachstellen, sondern auch nutzungsbedingte Fehler aufzudecken. Darüber hinaus ist das Wissen um gesundheitliche Aspekte wichtig, um zu wissen, wo Baustoffe zur Gesundheit beitragen können und wo die Möglichkeiten der Baupraxis enden. Der Vortrag soll den Fachhandwerker zur gesamtheitlichen Betrachtung sensibilisieren.

Schimmelpilze in Wohnräumen sind nicht selten und stellen eine Gesundheitsgefahr für Bewohner und Nutzer und schließlich auch für den Sanierer dar. Bei der Sanierung kann sich die Belastung erhöhen, abhängig von den befallenen Untergründen und der Wahl des Sanierungsverfahrens und der eingesetzten Sanierungstechnik. Die notwendigen Schutzmaßnahmen und Schutzausrüstung – gerade für die Ausführenden vor Ort – sind unverzichtbar und weitgehend akzeptiert. Doch durch Zeitdruck und Unachtsamkeit entstehen bei der Umsetzung dieser Maßnahmen Fehler. Praxistipps zum richtigen Umgang mit dem Umgebungsschutz und der persönlichen Schutzausrüstung gibt Robert Kussauer vom  Netzwerk Schimmelpilzberatung. pgl

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